Angebunden und ausgebeutet: Das Leid der Kühe für Milch
Die Werbung der Milchindustrie zeigt uns idyllische Wiesen und glückliche Kühe. Besonders Bayern schmückt sich mit solchen Bildern - und verschleiert damit die grausame Wahrheit. Denn in der Milchwirtschaft weichen Werbeversprechen und Realität meist deutlich voneinander ab.
Deutschland ist laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft der größte Milcherzeuger in der EU und der zweitgrößte Produzent von Rind- und Kalbfleisch. Die Milchindustrie und die Fleischindustrie hängen eng zusammen, denn eine Kuh gibt bekanntlich nur dann Milch, wenn sie ein Kälbchen bekommt.
Anbindehaltung immer noch erlaubt
In Bayern hält etwa die Hälfte der Milchviehbetriebe die Kühe sogar noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. Aber auch in Baden-Württemberg und Hessen ist die Anbindehaltung vor allem in kleinen und mittleren Betrieben noch stark verbreitet - übrigens auch in Bio-Betrieben. Kühe und Rinder werden mit Ketten am Hals fixiert und so angebunden, dass sie sich nicht einmal umdrehen können, zum Teil stehen sie dauerhaft in ihren eigenen Exkrementen. Die Anbindehaltung verursacht bei den hochsozialen Tieren psychisches Leid und kann außerdem zu schmerzhaften Liegeschwielen, entzündeten Gelenken, Lahmheit sowie Einschnürungen und Quetschungen am Hals führen.

In solchen alten Ställen ist der Liegebereich zudem nicht an die durch Zucht mittlerweile viel größeren Tiere angepasst.
Die Folge: Die Tiere liegen mit der hinteren Körperhälfte auf dem Kotgitter - für die Kühe ist das wegen ihres großen Euters besonders schmerzhaft. Außerdem kann das Stehen auf Kotgittern zu schmerzhaften Druckstellen, Geschwüren und Klauenerkrankungen führen. Bild: © PETA Deutschland e.V.
Enger Zusammenhang von Milchindustrie und Fleischindustrie
Egal ob »bio« oder konventionell: Für die Milchproduktion müssen Kühe auf viel zu engem Raum leben. Sie werden immer wieder zwangsweise geschwängert und ihre Körper bis zur völligen Erschöpfung ausgebeutet. Ihre Kälbchen werden ihnen kurz nach der Geburt entrissen.
Die männlichen Kälbchen werden bereits nach wenigen Wochen geschlachtet oder auf qualvollen Transporten in andere Länder verfrachtet.
Die weiblichen Kälbchen erleiden das Schicksal ihrer Mütter. Im Alter von nur vier bis fünf Jahren sind sie von Dauerschwangerschaften und unnatürlichen großen Milchmengen vollkommen ausgezehrt und nicht mehr »rentabel«. Dann endet ihr leidvolles Leben im Schlachthof.
Was können Sie tun?
Unterzeichnen Sie die online-Petitionen von PETA für ein Ende der besonders tierquälerischen Anbindehaltung.
Unabhängig von der Haltungsform bedeuten Milch und Fleisch immer Tierleid und den Tod für Kühe und Kälber. Dabei ist es so einfach, etwas dagegen zu tun: Entscheiden Sie sich daher für eine tierfreundliche vegane Ernährung und genießen Sie die Vielzahl an leckeren und gesunden pflanzlichen Produkten.