Die Weisheit der Füchse

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Literarische Liebeserklärung an eines der der faszinierendsten Wesen in unserer Natur

Rotes Fell, spitze Schnauze, buschiger Schwanz:

Rotes Fell, spitze Schnauze, buschiger Schwanz:

Füchse sind nicht nur besonders schöne Tiere, sondern auch schlau, neugierig und verspielt, außerordentlich empathisch, sozial und kommunikativ. · Bild: Peter Bino - Shutterstock.com

Füchse leben mitten unter uns: im Wald, im Feld, in der Stadt oder im Garten. Doch oft wissen wir nur wenig über unsere wilden, schönen und faszinierenden Nachbarn. Füchse sind nicht nur schlaue und gewitzte Überlebenskünstler, die in einer Welt voller Gefahren große Herausforderungen meistern, sondern auch sensible, soziale Wesen, die auf vielfältige Weise kommunizieren. Sie pflegen innige Freundschaften, sind liebevolle Partner und kümmern sich hingebungsvoll um ihre Kinder. Sie sind intelligent, neugierig und spielen für ihr Leben gern. Die beiden Fuchsfreunde und -kenner Dag Frommhold und Daniel Peller zeigen mit ihrem Buch Die Weisheit der Füchse : Füchse sind verblüffende Wesen, die uns viel ähnlicher sind, als wir denken.

»Mich persönlich haben Füchse schon als Kind fasziniert, und jede Begegnung mit ihnen bereichert mein Leben - gleich, ob es der Anblick spielender Fuchswelpen am elterlichen Bau oder der stattliche Fuchsrüde ist, der im dichten Winterpelz auf einer raureifbedeckten Wiese nach Mäusen jagt«, schreibt Dag Frommhold. Je intensiver man sich mit dem Fuchs befasse, desto mehr ziehe er einen in seinen Bann. Er ist ein äußerst anpassungsfähiger, vielseitiger und intelligenter Geselle - das macht es oft schwierig, allgemeingültige Aussagen über Füchse zu treffen. Biologen können ein Lied davon singen, denn nur allzu oft haben Arbeitshypothesen über Fuchsverhalten eine sehr kurze Halbwertszeit. Abseits verbreiteter Geschichten, Klischees und Rollenzuschreibungen habe der Fuchs eine Menge Überraschungen auf Lager. Und so erfahren wir auf 400 Seiten nicht nur viel Wissenswertes über Biologie, Sozialverhalten und Intelligenz von Füchsen, sondern auch erstaunliche Geschichten über Erlebnisse von Menschen mit Füchsen.

Füchse führen ein ausgeprägtes Familienleben

Füchse führen ein ausgeprägtes Familienleben

und sind liebevolle Eltern. Füchsin und Fuchsrüde kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Sie bleiben ein Leben lang zusammen - sofern der Mensch beide leben lässt. · Bild: schaef- Shutterstock.com

Wie Füchse füreinander da sind

Bis in die 1970er Jahre hinein war die allgemeine Lehrmeinung, dass Füchse unsoziale Einzelgänger sind. Doch dann zeigte der britische Zoologe David Macdonald mit seinem Team durch intensive Freilandforschung und Funkhalsbänder, dass das Gegenteil der Fall ist: Füchse sind überaus soziale Tiere, die ein sehr ausgeprägtes Familienleben führen. Fuchs und Füchsin bleiben ein Leben lang zusammen und ziehen ihre Kinder gemeinsam groß - sofern der Mensch beide Eltern am Leben lässt. Bei der Aufzucht der Fuchskinder helfen auch ältere Geschwister.

Herzerwärmend berichtet uns Daniel Peller über das Leben von Familie Fuchs. In seiner Nähe ist eine neue Fuchsgeneration zur Welt gekommen. »Nach einer Tragzeit von 53 Tagen hat die Füchsin im Schutz ihres Baus fünf handtellergroße Fellknäuel geboren und trocken geleckt. Nur etwa 100 Gramm - gerade so viel wie eine Tafel Schokolade - wiegen die Kleinen, die sich jetzt wackelig eine Zitze erobern und zum ersten Mal die gehaltvolle Muttermilch trinken. Wenn die jungen Füchse im zeitigen Frühjahr geboren werden, sind sie - wie Katzenbabys - noch blind und taub. Ihr Überleben hängt von der Fürsorge, Wärme und Milch ihrer Mutter ab.«

Doch auch die Fuchsmutter braucht Nahrung, um nach der Geburt zu Kräften zu kommen und ausreichend Milch zu produzieren. Dabei wird sie von ihrem Partner, dem Fuchsrüden, unterstützt, der unentwegt Futter zum Bau bringt. Die Fuchsmutter lässt den Fuchsrüden anfangs noch nicht in den Bau zu ihren Welpen hinein. Darum kommt die Füchsin heraus, um das Futter entgegenzunehmen oder der Fuchsvater legt es vor dem Bau ab.

Im Alter von zwei Wochen öffnen die Fuchsbabys ihre Augen, eine Woche später machen sie die ersten Schritte aus dem Bau heraus. Jetzt lässt die Füchsin auch den Fuchsvater zu den Welpen. Auf dem Futter, das er mitbringt, lutschen oder beißen die Kleinen zunächst noch herum und spielen damit, denn die Hauptnahrung ist weiterhin die Milch ihrer Mutter.

»Beide Eltern kümmern sich jetzt um Beschäftigung, Pflege und Schutz der Welpen. Und beide gehen für die Welpen auf Nahrungssuche, damit es den Kleinen an nichts fehlt«, schreibt Daniel Peller. »Wenn der stolze Vater Zeit mit den Welpen verbringt, scheint er dabei manchmal selbst wieder zum Kind zu werden: Ausgelassen tobt und spielt er mit ihnen, und alle haben sichtlich Freude daran. Wenn der Füchsin das Spiel zu wild erscheint, greift sie ein und weist ihren Partner zurecht. Das Engagement des Rüden ermöglicht es ihr aber auch, sich nach den anstrengenden Wochen mal eine Auszeit zu gönnen. Sie entzieht sich den Ansprüchen ihrer hungrigen und verspielten Sprösslinge, indem sie sich einen Ruheplatz in einiger Entfernung zum Bau sucht.«

Junge Füchse machen spielerisch die Rangordnung

Junge Füchse machen spielerisch die Rangordnung

aus. Auch erwachsene Füchse klären, wer das Sagen hat, ohne sich ernsthaft zu verletzen. · Bild: Pim Leijen - Shutterstock.com

Wenn ein Elternteil zu Tode kommt, ist dies dramatisch, denn sowohl Fuchsmutter als auch Fuchsvater spielen für die Aufzucht der Jungen eine wichtige Rolle, erklärt Daniel Peller. Wird der Rüde getötet, ist das Leben für die Füchsin besonders hart, denn sie muss nun alleine die Nahrung für sich selbst und für die Welpen beschaffen - und daher die Welpen gefährlich lange sich selbst überlassen, um auf Futtersuche zu gehen. Wird die Fuchsmutter getötet, bedeutet das in den meisten Fällen den qualvollen Erfrierungs- oder Hungertod der Welpen. Manchmal springt aber auch ein anderes erwachsenes Familienmitglied ein.

Dass Füchse verwaiste Welpen adoptieren, dokumentierte als einer der Ersten der Zoologe David Macdonald bei seinen Forschungen an Gehegefüchsen: Als eine Fuchsmutter schwer verletzt wurde, und ihre erst 14 Tage alten Welpen nicht mehr versorgen konnte, kümmerten sich die erwachsenen Töchter um die verletzte Fuchsmutter, übernahmen die Pflege ihrer kleinen Geschwister und retteten so deren Leben. Inzwischen belegen zahlreiche Beobachtungen in Gehegen und in freier Natur, dass Füchse verwaiste Welpen adoptieren und damit retten können.

Füchse sind intelligent, neugierig h

Füchse sind intelligent, neugierig h

und können auch uns Menschen erfolgreich austricksen. Ihre überragenden Fähigkeiten im Problemlösen und ihre enorme Anpassungsfähigkeit haben sie trotz jahrhundertelanger Verfolgung vor der Ausrottung bewahrt. Bild: Giedriius - Shutterstock.com

Schlau und verspielt - raffinierte Täuschungsmanöver

Füchse sind sprichwörtlich schlau, neugierig und unglaublich verspielt - und sie beherrschen raffinierte Täuschungsmanöver, mit denen sie die Aufmerksamkeit anderer Füchse, von der anvisierten Beute oder von möglichen Feinden ablenken. Und diese spielerischen Täuschungsmanöver setzen Füchse auch bei uns Menschen ein!

Dag Frommhold berichtet von einem denkwürdigen Besuch in einer Wildtierstation, wo er gemeinsam mit seiner Frau das Fuchsgehege besuchte. Dort lernten sie Snoopy kennen, der von klein auf in der Station lebte und an Menschen gewöhnt war. Der Fuchs umkreiste die Besucher mit federndem Gang, schien aber kein großartiges Interesse zu haben, auch nicht an den Leckerlis, welche die Fuchsfreunde ihm hinwarfen. »Als Snoopy wieder einmal hinter mir vorbeilief - ich war in die Hocke gegangen, um ihm etwas näher zu sein -, spürte ich plötzlich eine Fuchsschnauze unter meiner Strickjacke. Verdutzt stellte ich fest, dass er sich das Flugblatt aus meiner Gesäßtasche geschnappt hatte. Das Ganze war so schnell gegangen, dass ich nicht die geringste Chance zum Eingreifen gehabt hatte. Snoopy hatte nicht einmal seinen Lauf merklich verlangsamt. Nur wenig später, nachdem der Fuchs seine Beute in einer Ecke des Geheges abgelegt hatte, war dann die Handtasche meiner Frau an der Reihe...«

Von einer anderen Täuschungsaktion wurde Dag Frommhold von seinem Freund Thorsten berichtet: Als Fuchskenner und Hobby-Tierfotograf lernte Thorsten im Gehege eines Tierparks Fuchs Lucky kennen, besuchte ihn regelmäßig und gab ihm hin und wieder Leckerlis. »Eines Tages bewahrte Thorsten die Leckerlis für Lucky in seiner Kameratasche auf. Der Fuchs erschnüffelte sie sofort, doch sie blieben unerreichbar für ihn, weil Thorsten als unüberwindbares Hindernis zwischen Fuchs und Tasche kniete«, so Dag Frommhold. Als Thorsten eine Nachricht auf seinem Handy beantwortete, versuchte Lucky an ihm vorbeizuschleichen und an die Kameratasche zu gelangen. Thorsten bemerkte dies und blockierte den Zugang zu den Leckerlis mit seinem Körper. Da schnappte Lucky plötzlich das Handy aus seiner Hand und lief damit davon - ohne sonderliche Eile, sich immer wieder zu Thorsten umsehend. Am Gehegezaun ließ er das Handy fallen. »Während Thorsten noch damit beschäftigt war, das Gerät auf Beschädigungen zu überprüfen, hatte der Fuchs die Tasche mit den Leckerlis längst geplündert«, berichtet Dag Frommhold. »Es sieht ganz so aus, als hatte Lucky sich gezielt überlegt, wie er seinen menschlichen Freund von dem begehrten Futter weglocken konnte, und dabei treffsicher vorhergesehen, wie Thorsten auf den Diebstahl seines Handys reagieren würde. Solche Pläne zu schmieden, erfordert die Fähigkeit, nicht nur mehrere Schritte des eigenen Handelns zu planen, sondern auch komplexe Reaktionen des Gegenübers vorauszusagen. Das ist Problemlösen auf ziemlich hohem Niveau.«

Survival of the Smartest

»Wie wir gesehen haben, sind Füchse durchaus in der Lage, auch Menschen auszutricksen - und für viele von ihnen ist das im wahrsten Sinne des Wortes (über)lebensnotwendig«, erklärt Dag Frommhold weiter. »Menschen haben nämlich schon immer viel Zeit und Erfindergeist investiert, um Füchsen nachzustellen. Nur ein Fuchs, der alle seine Sinne nutzt, der aus jeder Erfahrung lernt, der Veränderungen an seiner Umgebung nicht nur bemerkt, sondern auch richtig deutet und der Feinden immer den einen sprichwörtlichen Schritt voraus ist, kann in einer so feindseligen Umgebung überleben.«

In einer Welt, in der Menschen Füchse seit Jahrhunderten verfolgen, bieten die Intelligenz der Füchse und ihre überragenden Fähigkeiten im Problemlösen klare Überlebensvorteile. Letztlich hat auch die gnadenlose Verfolgung durch den Menschen den Fuchs darin so gut werden lassen: Das Darwinsche Konzept »Survial of the Fittest«, also das Überleben der bestangepassten Individuen, nennen die Autoren bezogen auf den Fuchs augenzwinkernd »Survival of the Smartest«.

In den letzten Jahrzehnten haben Füchse sogar Großstädte für sich entdeckt: In Parks und Gärten finden sie vielfältigen Lebensraum. Die Stadtbevölkerung ist Wildtieren gegenüber aufgeschlossen, die Menschen freuen sich über die Begegnung mit Füchsen - auf dem Land hingegen wird oft der Jäger gerufen, wenn ein Fuchs zum Beispiel in der Nähe eines Spielplatzes gesichtet wird...

Die intelligenten und anpassungsfähigen Tiere bewältigen in der Stadt sogar die Herausforderungen des Straßenverkehrs. »Es gibt zahlreiche Beobachtungen, wie Stadtfüchse Zebrastreifen überqueren oder gar neben Menschen an Fußgängerampeln warten, um schließlich während der Grünphase gemeinsam mit ihnen die Straßenseite zu wechseln«, schreibt Daniel Peller. Angeblich sei sogar schon ein Fuchs dabei beobachtet worden, wie er eine Fußgängerampel mit der Pfote betätigte, um den Straßenverkehr zu stoppen, bevor er sich über die Straße traute.

In unbejagten Gebieten und in Großstädten

In unbejagten Gebieten und in Großstädten

ist eine Fuchsfamilie am helllichten Tag zu beobachten. Junge Füchse spielen und toben ausgelassen miteinander - und auch erwachsene Füchse spielen für ihr Leben gern. Bild: Pim Leijen - Shutterstock.com

Da staunte eine Familie aus Wiebelbach

Da staunte eine Familie aus Wiebelbach

nicht schlecht: Ein Fuchs im Küchenschrank! Der freilebende junge Fuchs, der regelmäßig im Garten zu beobachten ist, war mit sprichwörtlicher Neugier durch die offenstehende Eingangstür ins Haus gekommen... · Bild: Peter Klumpf

Füchse im Garten: Begegnungen mit Katzen

Nicht nur in der Stadt sind Füchse in der Nähe von Menschen zu beobachten, sondern auch in so manchem naturnahen Garten am Feld- und Waldrand. Nun sind die Gärten fest in den Pfoten von Hauskatzen. Wie gehen Fuchs und Katze miteinander um, wenn sie sich begegnen? Sind Füchse eine Gefahr für die Samtpfoten? - Die Antwort ist eindeutig nein: Füchse gehen Konflikten mit Katzen aus dem Weg. »Eine Studie, in der 40.000 Wildkamera-Fotos aus achthundert Berliner Hausgärten analysiert wurden, zeigt eindeutig, dass Katzen dort die dominante Spezies sind«, erklärt Dag Frommhold. Wenn es einmal zu Konflikten zwischen Fuchs und Katze komme, bleibe es bei Drohungen und Scheinangriffen - und in aller Regel sei es der Fuchs, der einer körperlichen Auseinandersetzung aus dem Weg gehe, dem Angriff der Katze ausweiche oder sich durch Flucht entziehe. Ein ausgewachsener Fuchs ist zwar etwas größer als eine Hauskatze, aber ein Leichtgewicht. Dies macht ihn extrem wendig, so dass er Angriffen blitzschnell ausweichen kann, so der Fuchs-Experte. »Katzen sind im Vergleich dazu regelrechte Kampfmaschinen: kompakt, vergleichsweise kräftig und mit Furcht einflößenden natürlichen Waffen ausgestattet.« Mit ihren scharfen Krallen schlägt eine Katze oft sogar einen wesentlich größeren Hund in die Flucht. Erstaunlicherweise vertragen sich Fuchs und Katze recht gut: Manche Gartenbesitzer beobachten, wie Fuchs und Katze Seite an Seite aus benachbarten Futternäpfen essen - oder sogar vom gleichen Teller.

Fuchsportrait

Fuchsportrait

Bild: WildlifeWorld Shutterstock.com

Füchse sind freundliche Zeitgenossen

Da Füchse freundliche und friedliche Zeitgenossen sind, die Konflikten aus dem Weg gehen, sind auch immer wieder artübergreifende Freundschaften mit zum Teil ausgelassenen Spielen zu beobachten. So gibt es Berichte, wie Katzen und Füchse sich im wilden Spiel verfolgen - und es sind die Füchse, die sich zurückziehen, wenn es ihnen zu viel wird. In der wahren Geschichte »Tinni & Sniffer« berichtet Torgier Berge mit zahlreichen unglaublichen Fotos von der Freundschaft seiner Schäferhündin Tinni und einem jungen Fuchs, der ihnen auf ihren ausgedehnten Spaziergängen begegnet. Offenbar verwaist, schließt sich das kleine Füchslein, das Torgier »Sniffer« nennt, der Schäferhündin an. Und ab diesem Moment spielen die beiden jedes Mal ausgelassen miteinander, sobald Torgier und Tinni im Wald unterwegs sind.

Burgfrieden

Sowohl im Wald als auch in der Stadt werden mitunter erstaunliche Wohngemeinschaften beobachtet. So kommt es immer wieder vor, dass eine Fuchsfamilie in einen Dachsbau einzieht. In den eindrucksvollen zum Teil riesigen Dachsburgen ist genug Platz. »Und tatsächlich wird immer wieder beobachtet, dass Dachse ein Fuchspaar samt Nachwuchs als Untermieter tolerieren«, so Dag Frommhold. »Derartige Wohngemeinschaften gibt es aber nicht nur zwischen Dachs und Fuchs - vielmehr teilen Füchse sich mitunter sogar mit Kaninchen einen Bau. Wer die betreffenden Langohren nun für hochgradig lebensmüde hält und denkt, dass Familie Fuchs ihre Nachbarwohnung als willkommene Speisekammer und Frischfleischlager betrachtet, liegt jedoch falsch. Tatsächlich sind die Kaninchen im Bau und in dessen unmittelbarer Nähe vor Nachstellungen durch ihre karnivoren Mitbewohner sicher: Es herrscht Burgfrieden... «

So entdeckte Derk Ehlert, Wildtierreferent der Senatsverwaltung in Berlin, einen von Füchsen und Kaninchen gemeinsam benutzten Bau - in unmittelbarer Nähe des Hauses der Kulturen.

Dieser »Burgfrieden« scheint generell in unmittelbarer Nähe des Fuchsbaus zu gelten, erklärt Dag Frommhold. »Anlässlich eines Vortrags in einer schwäbischen Kleinstadt erzählte mir ein Landwirt, dass sich einmal ein Fuchsbau in unmittelbarer Nähe seines Hühnerstalls befunden habe. Über Jahre hinweg habe das gut funktioniert; nie habe der Fuchs auch nur versucht, in den Hühnerstall einzudringen.« Als aber der Fuchs eines Tages vom Jagdpächter erschossen wurde, habe es nur wenige Tage gedauert, bis ein anderer Fuchs, der seinen Bau weiter entfernt hatte, in den Stall eingedrungen sei und mehrere Hühner getötet habe.

Füchsen eine Stimme geben

Mit ihrem Buch »Die Weisheit der Füchse« geben Dag Frommhold und Daniel Peller diesen faszinierenden Wesen eine Stimme. Und das ist nötig: »Kaum ein anderes Tier wurde über die Jahrhunderte hinweg so erbarmungslos verfolgt wie der Fuchs, ob zu Pferd, mit Hundemeuten, Schusswaffen, Fallen oder sogar Giftgas.« In Deutschland werden jedes Jahr rund 500.000 Füchse von Jägern erschossen, in Fallen gefangen und mit speziell für die Fuchsjagd abgerichteten Jagdhunden bis in den Bau verfolgt - in vielen Bundesländern sogar ganzjährig und ohne Schonzeit.

Dass sich der Fuchs trotz aller Verfolgungen bis heute behauptet hat, ist seinen überragenden Sinnen, seiner Schlauheit und seiner enormen Anpassungsfähigkeit zu verdanken, erklärt Dag Frommhold. »Während manch andere Tierart unter dem Druck menschlicher Nachstellungen drastisch dezimiert oder gar ausgerottet wurde, konnte der Fuchs sein Verbreitungsgebiet mit Hilfe des Menschen sogar noch weiter ausdehnen.«

»Ich möchte einen Beitrag dazu leisten,

»Ich möchte einen Beitrag dazu leisten,

dass Gesetzgebung und Rechtsprechung der wissenschaftlichen Erkenntnislage einerseits und dem gewachsenen Bewusstsein der Menschen für Tierethik und Naturschutz andererseits angepasst werden«, erklärt Dag Frommhold.

Gnadenlose Jagd auf Füchse

Die gnadenlose Jagd auf Füchse versuchen Jäger gegenüber der Öffentlichkeit vor allem mit zwei Argumenten zu rechtfertigen: dem angeblichen Schutz der Bevölkerung vor Tollwut und Fuchsbandwurm. Der Haken daran: Den letzten Tollwutfall in Deutschland gab es laut Robert-Koch-Institut 2006. Die Tollwut wurde in Deutschland nicht durch das Abschießen von Füchsen, sondern das Auslegen von Impfködern besiegt. Ebenso kann die die Infektionsrate mit dem Fuchsbandwurm laut einer Untersuchung des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der Technischen Universität München durch das Auslegen von Entwurmungsködern dauerhaft auf ein Minimum gesenkt werden.

Anders, als von Jägern oft behauptet, nehmen unbejagte Fuchsbestände keinesfalls überhand. Komplexe Sozialstrukturen, in denen bei hoher Populationsdichte und geringem Jagddruck deutlich weniger Welpen zur Welt kommen, beschränken die Vermehrungsrate. Füchse sind für das Gleichgewicht der Natur wichtig und erfüllen eine wichtige Rolle als Gesundheitspolizei : Sie fangen vor allem Mäuse - zum Nutzen der Landwirtschaft -, vertilgen Aas und erbeuten meist kranke oder verletzte Tiere. So tragen sie zur Gesunderhaltung der Tierpopulationen bei.

Unser Nachbarland Luxemburg liefert den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Seit 2015 ist hier die Jagd auf Füchse verboten. Weder gibt es Probleme mit Tollwut noch hat die Zahl der Füchse zugenommen. Die Kontrollen und die Zählungen mit Wildkameras zeigen laut Umweltministerium einen stabilen, gleichbleibenden Bestand. Die Verbreitung des Fuchsbandwurmes ist seit dem Jagdverbot sogar deutlich zurückgegangen: von 40 Prozent mit Fuchsbandwurm befallenen Füchsen im Jahre 2014 auf unter 20 Prozent im Jahr 2020.

"Es braucht solche Bücher"

»Dieses Buch geht weit über die bloße Funktion eines Sachbuchs hinaus. Es zeigt uns Menschen, wo wir uns selbst in den Füchsen wiederfinden, wie ähnlich und wie verschieden wir sein können, wie wichtig Respekt und Verständnis füreinander sind und was wir selbst für unser Leben von den Füchsen lernen können«, schreibt Dr. Sophia Kimmig in ihrem Vorwort. »Es braucht solche Bücher, und es braucht dieses Fuchsbuch, vielleicht mehr denn je! Denn nach wie vor werden in Deutschland Hunderttausende von Füchsen grundlos getötet, nach wie vor entfremden sich Menschen von der Natur und unseren Mitgeschöpfen, und nach wie vor wissen wir viel zu wenig über unsere schönen, schlauen, wilden Nachbarn.«

Allen Tierfreundinnen und Tierfreunden ist die fesselnde und informative Lektüre nur zu empfehlen!

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Dag Frommhold.

Die Autoren

Dag Frommhold, Jahrgang 1975, war schon als Kind von Füchsen begeistert, hat sie viele Stunden lang beobachtet, ihr Verhalten studiert und alles über sie gelesen, was ihm in die Hände kam - und setzt sich seither für Füchse ein.

Dag Frommhold betreibt mit fuechse.info seit vielen Jahren DIE Informationsseite über Füchse und ist als Mitgründer des Aktionsbündnisses Fuchs Ansprechpartner für Tier- und Naturschutzvereine.

Informationen:
fuechse.info

Auch Daniel Peller, Jahrgang 1984, ist von Füchsen seit seiner Kindheit fasziniert. Durch eigene Beobachtungen, Fachliteratur, den internationalen Austausch mit Fuchsexperten sowie durch die enge Zusammenarbeit mit Wildauffangstationen wurde er zum Fuchskenner.

Als Gründer der Fuchs-Hilfe betreut er ein bundesweites »Fuchshilfenetz«, berät bei Fragen zu Füchsen und vermittelt Hilfe in Notfällen. Er ist Mitgründer des Aktionsbündnisses Fuchs und engagiert sich bei Wildtierschutz Deutschland.

Informationen: fuchs-hilfe.de

Das Buch

Rotes Fell, spitze Schnauze, buschiger Schwanz: Füchse sind nicht nur besonders schöne Tiere, sondern auch schlau, neugierig und verspielt, außerordentlich empathisch, sozial und kommunikativ. Sie zeigen Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft, pflegen enge
innige Freundschaften, sind zärtliche Partner und liebevolle Eltern.

Dag Frommhold und Daniel Peller zeigen in Die Weisheit der Füchse , was für faszinierende und erstaunliche Wesen die kleinen Überlebenskünstler sind. Füchse sind uns nicht nur ähnlicher sind als wir denken, sondern wir können auch eine Menge von ihnen lernen.

Dag Frommhold, Daniel Peller: Die Weisheit der Füchse
Hardcover mit Schutzumschlag, 400 S., mit zahlreichen Fotos
Verlag Ludwig, 2022 ISBN: 978-3-453-28134-9
Preis: 22,00 € [D] 22,70 € [A] CHF 30,90

FREIHEIT FÜR TIERE 4/2024

Freiheit für Tiere 4/2024

Artikelnummer: 4-2024

Umfrage: EU-Bürger wollen strenge Regulierung der Jagd • Auf der Weide »aus Versehen« mit Wildtier verwechselt: Wie viele Pferde von Hobbyjägern erschossen werden • Eines der letzten Tabus der Fleischindustrie: DIE BLUTFABRIK - Warum Rosendünger Tierblut enthält und Zigarettenfilter auch • Wissenschaftliche Studie: »Landwirtschaft neu denken« - Wie wir unser Ernährungssystem konsequent und zukunftssicher transformieren • Wissenschaft: Die Wahrheit über die Jagd • Jagd ist ein Hobby mit einer starken Lobby • Wissenschaftliche Studien: Jagd stört das Ökosystem • Warum jagen Jäger wirklich? • Sympathische Flugkünstler mit eingebautem Kompass: Das faszinierende Leben der Störche • Tier- und Artenschutz international: Schlimme Dürre bedroht Tierwelt - Rettungsaktion für Hunderte Flusspferde in Botswana • Wissenschaft: Gesundheit & Ernährung • HOW NOT TO AGE: Jung bleiben und immer gesünder werden mit der Kraft von Pflanzen!

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Artikelnummer: 3/2024

Verhaltensforschung: Was Raben über andere wissen • Überraschende Zwillingsstudie: Ein Zwilling isst vegan, der andere nicht • Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden! • Tiere für den Müll? Tiere aus der industriellen Massenhaltung enden millionenfach in »Tierkörperbeseitigungsanlagen« • Amtsgericht Hameln: Schweinemäster zu hoher Geldstrafe verurteilt • Recht: 50 Hektar im Kreis Dithmarschen jagdfrei! • Biotop »Rüm Hart« jagdfrei! • Trügerische Küstenidylle: Jagd auf Seehunde im Wattenmeer • Wildtier-Findlinge: Erste Hilfe • Für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel & Co.: Natürlich gärtnern für die Artenvielfalt • RespekTiere International: Der erste Gnadenhof in Mauretanien ist im Entstehen! • Vegan Body Reset: Raus aus Übergewicht, Schmerzen und Entzündungen • Deftig vegan für jeden Tag: Unkomplizierte Köstlichkeiten schnell und einfach gemacht

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Artikelnummer: 2/2024

Promis für Tiere: Billie Eilish und Fienas eröffnen veganes Restaurant in L.A. · Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul • Interview mit Mary McCartney • Wissenschaft: Vogelmütter singen Lieder für ihre ungeschlüpften Küken • Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss • Klage vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück: Grundstück in Niedersachsen jagdfrei! • Interview: Ein Fleischer hört auf zu töten und wird Veganer • Das Leid der Ziegen für Kaschmirpullis • Peter Berthold: HILFESCHREI der NATUR! • WILD UND FREI - Die Schönheit afrikanischer Tiere • ATLAS der bedrohten TIERE • EASY SPEEDY VEGAN - Die besten 10-, 20- und 30-Minuten-Rezepte • Vegane Kuchenliebe

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Fakten zu Fleisch, Milch und Eiern • Wegen industrieller Massentierhaltung: Nitratbelastung steigt immer weiter • Wissenschaft: Oxford-Studie vergleicht Umweltbilanz von verschiedenen Ernährungsformen - Wie schädlich sind Fleisch und Milchprodukte wirklich? • Schwere Misshandlung von Kälbchen auf Kälberauktion: PETA erstattet Strafanzeige • Ergreifender Reisebericht: Einsatz für Straßenhunde in Kap Verde • Keine Jagd auf meinem Grundstück: Ehepaar aus Gütersloh klagt gegen Jagd auf seinen Grundstücken • Neues Buch von Josef H. Reichholf: STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen • Interview mit Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich« • Vögel verstehen: Was uns die Vögel über uns und unsere Umwelt verraten • Studie: Je mehr tierisches Protein, desto höher die Sterblichkeit • Lifestyle: Tierfreundlich kochen & backen»VEGAN Everyday« von Bianca Zapatka • Easy Vegan Christmas« von Katy Beskow

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

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Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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Trügerische Küstenidylle: Jagd auf Seehunde im Wattenmeer

Wussten Sie, dass Hobbyjäger an der deutschen Nordseeküste und auf den Nordseeinseln jedes Jahr Hunderte Robben und Robbenbabys erschießen? Und das, obwohl laut EU-FFH-Richtlinie die Jagd auf Seehunde streng verboten ist? Denn die geschützten Seehunde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Sie haben zwar ganzjährig Schonzeit, doch »Seehundjäger« in Schleswig-Holstein und »Wattenjagdaufseher« in Niedersachsen sind befugt, sich um gestrandete, verletzte, verlassene und kranke Robben zu »kümmern«. weiter

Für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel & Co.: Natürlich gärtnern für die Artenvielfalt

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

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Wichtig: Lassen Sie Wiesen und Stauden über den Winter bis in den Mai hinein stehen. Viele Insekten nutzen hohle Stängel als Winterquartier, darunter viele Wildbienenarten. An Stängeln und Gräsern verbergen sich Eier, Raupen und Puppen von Schmetterlingen. Die Samenstände bieten Vögeln Nahrung. · Bild: Freiheit für Tiere

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Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden!

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Interview mit Mary McCartney: Wie entstand die Idee zu dem veganen Promi-Kochbuch »Feeding Creativity«?

Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
Zum Interview mit Mary McCartney

Metzger gegen Tiermord

Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

Im Verein »Metzger gegen Tiermord« haben sich ehemalige Metzger zusammengeschlossen. Aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung sind sie Insider der Branche und klären mit ihrem Fachwissen und ihren Recherchen über Tierrechts­verstöße auf, die normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben.

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

Der Fall sorgte für Aufsehen über Bayern hinaus: Ein 77-jähriger Hobbyjäger erschoss im Juli 2022 die Hündin Mara von Urlaubern aus Österreich, die eine Kanutour auf dem Main machten - angeblich, weil sie »gewildert« hätte. Am 20. November 2023 verurteilte das Amtsgericht Haßfurt den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro (140 Tagessätzen zu je 40 Euro). Zudem wurde das bei der Tat benutzte Kleinkalibergewehr eingezogen. Dem Urteil zufolge war der angeklagte Hobbyjäger nicht berechtigt, die Hündin zu erschießen. Hinweise darauf, dass die Hündin gewildert hatte, hätten sich nicht ergeben. weiter

STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
In den Städten finden Tiere und Pflanzen die Biotope, die sie für ihr (Über)Leben brauchen. Hier sind sie weniger Gefahren ausgesetzt als auf dem Land, wo freilebende Tiere gejagt und ihre Lebensräume durch eine industriell betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden...
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter