Dramatischer Rückgang der Feldlerchen
Der Frühling wird stummer
Es kommt selten vor, dass ein Vogel zum zweiten Mal als "Vogel des Jahres" ausgerufen wird. Die Feldlerche, "Vogel des Jahres" 2019, war es schon einmal - und zwar 1998. Schon damals warnten Vogelschützer davor, dass der schöne Feldvogel in vielen Gebieten Deutschlands seltener wird oder sogar vom Aussterben bedroht sein könnte. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden. In den letzten 40 Jahren ist die Zahl der Feldlerchen in Europa sogar um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
Die Feldlerche - Vogel des Jahres 2019
Mit ihrem Trällern von der Morgendämmerung bis zum Abend läuten die Feldlerchen alljährlich den Frühling ein. Wenn wir einen Spaziergang durch die Felder machen, scheint ihr melodischer Gesang direkt aus dem Himmel zu kommen. Selten bekommen wir die Feldlerchen zu sehen, denn wenn die kleinen Vögel während des Fluges singen, steigen sie auf eine Höhe von 50 bis 200 Metern und sind dann vom Boden aus kaum noch zu sehen. Meist sind das die Feldlerchenmännchen, die über ihr Revier kreisen und dabei trillernde, zirpende und rollende Laute in schneller Folge rhythmisch wiederholen und einige Minuten ununterbrochen vortragen.
Es kommt selten vor, dass ein Vogel zum zweiten Mal als Vogel des Jahres ausgerufen wird. Die Feldlerche, Vogel des Jahres 2019, war es schon einmal - und zwar 1998. Schon damals warnten Vogelschützer davor, dass der schöne Feldvogel in vielen Gebieten Deutschlands seltener wird oder sogar vom Aussterben bedroht sein könnte. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden. In den letzten 40 Jahren ist die Zahl der Feldlerchen in Europa sogar um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
Die Feldlerche - Vogel des Jahres 2019
Mit ihrem Trällern von der Morgendämmerung bis zum Abend läuten die Feldlerchen alljährlich den Frühling ein. Wenn wir einen Spaziergang durch die Felder machen, scheint ihr melodischer Gesang direkt aus dem Himmel zu kommen. Selten bekommen wir die Feldlerchen zu sehen, denn wenn die kleinen Vögel während des Fluges singen, steigen sie auf eine Höhe von 50 bis 200 Metern und sind dann vom Boden aus kaum noch zu sehen. Meist sind das die Feldlerchenmännchen, die über ihr Revier kreisen und dabei trillernde, zirpende und rollende Laute in schneller Folge rhythmisch wiederholen und einige Minuten ununterbrochen vortragen.
Singt eine Feldlerche hingegen am Boden, handelt es sich meist um ein Weibchen. Feldlerchen sind Tarnungskünstler und mit ihrer beige bis rötlich-braunen Gefiederfärbung auf dem Ackerboden fast nicht zu entdecken. Unverwechselbar sind sie durch ihre kleine Federhaube auf dem Kopf.
Der Gesang der Feldlerchen ist noch bis Ende Juli zu hören. Doch eine Feldlerche auf freier Feldflur singen zu hören ist heutzutage immer seltener.
Seit 1980 mehr als die Hälfte der Feldlerchen verschwunden
Der Himmel über unseren Feldern ist stummer geworden: Die immer stärkere Industrialisierung der Landwirtschaft nimmt unseren Feldvögeln den Lebensraum.
Als die Feldlerche 1998 zum ersten Mal Vogel des Jahres wurden, stand sie noch auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Doch aufgrund des schnellen Bestandsrückgangs steht sie inzwischen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Damit teilt sie das Schicksal vieler anderer Vogelarten der Agrarlandschaft: In nur gut 20 Jahren ist mehr als jeder fünfte Vogel aus unserer Feldflur verschwunden.
Die Feldlerche soll als Vogel des Jahres 2019 stellvertretend für alle Feldvögel und anklagend für die katastrophale Landwirtschaftspolitik in Berlin und Brüssel stehen, so der Naturschutzbund Deutschland NABU, der gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz seit 1971 jedes Jahr den Vogel des Jahres kürt.
Riesige Monokulturen sind der Tod der Feldlerchen.
Wollen wir Feldlerchen und die anderen Feldvögel schützen, brauchen wir eine naturnahe Landwirtschaft mit einem vielfältigen und kleinräumiges Mosaik aus Äckern, Bracheflächen, Hecken und Gehölzen, Wiesen,Blüh- und Randstreifen. So finden Feldvögel während der gesamten Brutzeit und in jedem Revier Lebens- und Rückzugsräume, geeignete Vegetationsbedingungen für eine Brut und genügend Insekten. · Bild: Shutterstock
Die Feldlerche leidet an der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft
Ob Feldlerche, Hummel oder Schmetterling - auf unseren Äckern zwitschert, summt und flattert es immer weniger. Die intensive Landwirtschaft und eine verfehlte Agrarpolitik der EU tragen die Hauptschuld an diesem europaweiten Vogel- und Insektensterben , prangert der NABU an. Es gibt viel zu wenig Anreize für Landwirte, naturverträglich zu wirtschaften. Stattdessen fließen milliardenschwere Subventionen überwiegend in die intensive Landwirtschaft.
Wissenschaftliche Auswertungen zeigen, dass parallel zur Intensivierung der Landwirtschaft überall die Feldlerchenbestände schrumpfen - weil sie nicht mehr genügend Junge aufziehen können. Grund dafür ist der Verlust ihrer Lebensräume - vor allem der rasante Rückgang von unbewirtschafteten Bracheflächen, auf denen Feldlerchen besonders viele Junge aufziehen können. Waren Anfang der 1990er Jahre in Westdeutschland noch bis zu zehn Prozent und in Ostdeutschland bis zu 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Brachen, zählten wir 2015 nur noch 1,7 Prozent , erklärt der Landesbund für Vogelschutz. In der gleichen Zeit nahmen die Anbauflächen von Mais zu, der für Vogelarten keine geeigneten Brut- oder Nahrungsmöglichkeiten bietet.
Wie können wir Feldlerchen und die anderen Feldvögel schützen?
Riesige Monokulturen sind der Tod der Feldlerchen. Wollen wir Feldlerchen und die anderen Feldvögel schützen, brauchen wir eine naturnahe Landwirtschaft mit einem vielfältigen und kleinräumigen Mosaik aus Äckern, Bracheflächen, Hecken und Gehölzen, Wiesen, Blüh- und Randstreifen und den Verzicht auf Umweltgifte. So finden Feldvögel während der gesamten Brutzeit und in jedem Revier Lebens- und Rückzugsräume, geeignete Vegetationsbedingungen und genügend Insekten.
brauchen wir eine andere Agrarpolitik!
Jedes Jahr vergibt die EU 58 Milliarden Euro Agrar-Subventionen. Das sind 114 Euro von jedem Bürger - auch von Ihnen! Doch nur ein Bruchteil davon geht an eine naturverträgliche Landwirtschaft, um Vögel und Insekten zu retten. Das muss sich ändern - mit einer Reform der EU-Agrarpolitik! Die anstehenden Neuverhandlungen zwischen nationalen Regierungen und EU-Parlament über die Agrarsubventionen der nächsten sieben Jahre sind vielleicht die letzte Chance, eine Kehrtwende einzuleiten.
Mit 58 Milliarden Euro sind die Agrarsubventionen sind der größte Ausgabeposten im europäischen Haushalt. Doch statt weiterhin die Agrarindustrie zu subventionieren, sollten Landwirten finanzielle Anreize für Naturschutzleistungen angeboten werden. Fördergelder müssen an konkrete Umweltmaßnahmen geknüpft werden - nach dem Prinzip öffentliches Geld nur für gesellschaftliche Leistungen . Dringend erforderlich wäre die Förderung des ökologischen Landbaus im Sinne des Natur- und Artenschutzes, die Förderung von Bracheflächen, Hecken, Gehölzen und Blühsteifen.
Der rapide Verlust an Insekten und Vögeln muss außerdem endlich zu einem EU-weiten Verbot von Neonicotinoiden und ähnlich wirkenden Pestiziden führen.
Schreiben Sie Ihren EU-Abgeordneten!
Machen Sie mit bei der 114-Euro-Aktion und schreiben Sie über das online-Portal www.NeueAgrarpolitik.eu Ihren EU-Abgeordneten, dass wir eine neue Agrarpolitik brauchen - für Mensch und Natur! |