Federleicht - Das erstaunliche Leben der Spatzen

Sie leben mitten unter uns in unseren Dörfern, Städten und den heimischen Gärten, sie landen auf Bistro-Tischen und in Biergärten, um blitzschnell von unserem Kuchen, Baguette oder sogar Pommes zu stibitzen - und doch wissen wir so wenig über sie: Spatzen, auch Sperlinge genannt. Im Gefolge des Menschen haben sie fast den gesamten Globus besiedelt. Doch leider sind auch Spatzen inzwischen stark bedroht: die Bestände haben bis zu 80 Prozent abgenommen. In ihrem Buch »Das erstaunliche Leben der Spatzen« laden uns die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter zu einer Entdeckungsreise ein: in die geheime Welt eines vermeintlichen »Allerweltsvogels«. Auf unterhaltsame Weise erfahren wir viel Wissenswertes über das Leben der Spatzen, bei denen es heißt: »Einer für alle, alle für einen«. Und auch, was wir alle tun können, um den Spatzen das (Über-)Leben zu erleichtern. Eine Liebeserklärung an eine verkannte und unterschätzte Vogelfamilie - und ein flammender Appell, mit der uns anvertrauten Natur sorgsamer umzugehen.

Spatzen sind ausgesprochen gesellig

Spatzen sind ausgesprochen gesellig

und halten fest zusammen. · Bild: Bachkova Natalia Shutterstock.com

Spatzen – früher überall, heute vom Aussterben bedroht

Die Anfänge der Mensch-Spatz-Beziehung reichen in biblische Zeiten zurück - und lassen sich sogar in den Genen der Spatzen nachweisen: Als der Mensch begann, Getreide anzubauen, entwickelte sich der Spatz zum Getreidefresser und war seither aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken - bis vor Kurzem. Seit etwa 1990 sinkt die Zahl der Spatzen rapide. Inzwischen stehen sie auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Wie kann das sein, wenn Spatzen als Allesesser doch überall etwas zu futtern finden - sogar in Biergärten, Cafés und auf Marktplätzen?

Die Antwort: Spatzen füttern ihre Jungen nicht mit Körnern, sondern mit Insekten. Und sofort wird das Problem klar: Der dramatische Rückgang der Insekten bedroht nicht nur typische Insektenesser wie Amsel, Rotkehlchen, Dorngrasmücke und Gartenrotschwanz, sondern auch die Körneresser unter den Vögeln wie Finken und eben auch Spatzen. »Vogelkundler haben ausgerechnet, dass ein einziges Spatzenpaar in einer Brutsaison über 20.000 Insekten verfüttert und rund 400-mal am Tag das Nest mit Nahrung anfliegt«, erfahren wir in dem Buch.

Erwachsene Spatzen sind Allesesser, die sich jedoch vor allem von Körnern, Kräutern und Knospen ernähren. Da sie aber auch Blattläuse, Asseln, Raupen und Spinnentiere vertilgen, halten sie Schädlinge im Garten in Schach.

Was sind die Gründe für das dramatische Insektensterben und den Rückgang der Vögel?

Früher summte und zwitscherte es in der Feldflur: Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel hatten hier einen reich gegliederten Lebensraum. Seit Jahren ist es still geworden: Mit montonen Agrarflächen, hochgiftigen Pestiziden und Überdüngung gilt die industrielle Landwirtschaft als Hauptverursacher für das dramatische Insektensterben und den Rückgang der Vögel. Insektizide vernichten die Insekten, Herbizide vernichten Wildblumen und Wildkräuter, die wiederum Insekten und Vögeln als Nahrung dienen. Dazu kommen die Rodung von Hecken und Bauminseln und das Umpflügen von Wiesen, Brachen und Grünstreifen für immer größere Felder, die mit riesigen Maschinen bewirtschaftet werden.

Während noch vor 30 Jahren nach jeder längeren Autofahrt im Sommer die Windschutzscheibe voller zerquetschter Insekten war, so dass man an der Tankstelle die Scheiben mühsam waschen musste, bleiben heute Autoscheiben und Kühlergrill sauber - ein unübersehbares Zeichen für den dramatischen Rückgang der Insekten. Deshalb ist in den letzten 30 Jahren die Zahl der Spatzen um mehr als die Hälfte - in manchen Regionen bis zu 80 Prozent - zurückgegangen.

»Wenn schon Überlebenskünstler wie Spatzen rapide zurückgehen, wie mag es erst den Sensibelchen unter den Wildtieren und den Nahrungsspezialisten gehen?«, fragen Eva Goris und Claus-Peter Hutter. »Mehl- und Rauchschwalbe, Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Feldlerche - sie alle sind Opfer einer fortschreitenden Lebensraumvernichtung, die am Ende vielen Millionen Individuen den Tod bringt.«

In Europa ging die Zahl der Vögel im Agrarland um 57 Prozent zurück. Die Intensivierung der Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Agrochemikalien und die Umwandlung von Grün- in Ackerland ist laut Reports State of the World"s Birds 2022 die größte Bedrohung für die Vögel der Welt: 73 Prozent aller bedrohten Arten sind davon betroffen.

Durch das dramatische Insektensterben

Durch das dramatische Insektensterben

die industrielle Landwirtschaft mit montonen Agrarflächen und hochgiftigen Pestiziden finden unsere Vögel immer weniger Nahrung. Deswegen sollten wir ihnen in unseren Gärten ganzjährig Futter anbieten. · Bild: Ramona Edwards - Shutterstock.com

Wichtiger denn je: Naturnahe Gärten

Vögel finden in unserer ausgeräumten Landschaft das ganze Jahr über zu wenig Nahrung. Inzwischen ist die Artenvielfalt in Städten größer als auf dem Land: Weitläufige Parkanlagen, Gärten und Friedhöfe sind zu Über-Lebensräumen für Wildtiere geworden. Sie bieten mit alten Bäumen, Sträuchern und blühenden Blumen Lebensraum und Nahrung für Insekten und Vögel.

Wichtiger denn je sind naturnahe Gärten mit Obstbäumen, Sträuchern, Küchenkräutern, Blumenbeeten und Wildblumenwiesen. »Das Insekten-Buffet ist dort reich gedeckt, wenn es im Garten dichte Büsche aus heimischen Sträuchern wie Heckenrosen, Nutzpflanzen wie Brombeeren und blühendem Lavendel und Margeriten gibt«, erklären Eva Goris und Claus-Peter Hutter. »In einem spatzenfreundlichen Garten wimmelt es von Käfern, Spinnentieren, Ameisen und Schmetterlingslarven. Acker-Witwenblumen, Liguster, Hopfen, Sommerflieder und Hundsrose sowie das immergrüne Geißblatt bieten neben Futter und Schutz für Insekten auch Früchte und Samen für Vögel. Wer naturnah gärtnert, wird dreifach belohnt: mit einem bunten Garten, mit viel Vogelgesang und weniger schädlichen Insekten«, so das Autorenteam.

Angesichts des dramatischen Insekten- und Vogelsterbens sollten wir in unseren Gärten durch Futterstellen unseren Vögeln helfen und zwar das ganze Jahr über. Natürlich finden Vögel in einem vogelfreundlichen Garten auch Nistgelegenheiten, Wasserstellen zum Trinken und Baden sowie eine Futterstelle.

Spatzen sind Leichtgewichte von nur 25 Gramm. Ihr Herz schlägt 800-mal in der Minute, um die Körpertemperatur ständig auf 42 Grad zu halten. Das erfordert einen großen Energieaufwand - und dazu kommt noch der hohe Kalorienverbrauch beim Fliegen.
Darum müssen Vögel ständig futtern - im Vergleich zu der Nahrung, die ein Mensch für sein Körpergewicht braucht, brauchen Vögel umgerechnet etwas zehnmal soviel zu essen.

»Gerade bei Minusgraden und Dauerfrost brauchen Vögel kalorienreiches, hochwertiges Futter, um die kräftezehrende Kälte zu überleben«, schreiben die Naturexperten. »Denn bei Kälte verbrauchen die kleinen Flieger jede Menge Brennstoff in Form von Fett. So verliert ein spatzengroßer Vogel in einer einzigen Frostnacht bis zu zehn Prozent seines Körpergewichtes; dieser Verlust muss am nächsten Tag ausgeglichen werden, sonst endet die nächste kalte Nacht tödlich.«

Schritt für Schritt zum vogelfreundlichen Garten

· Einheimische, standortgerechte Pflanzen gegenüber Exoten bevorzugen.
Vielfalt pflanzen: Verzicht auf pedantisch gepflegten Rasen, stattdessen Schmetterlingswiesen-Samen als bunte Insel oder am Rand des Rasens aussäen,
Weniger ist mehr: Wildblumenwiesen können nur dann gedeihen, wenn dauerhaft auf eine Düngung und häufiges Mähen der Rasenfläche verzichtet wird. Dünger sollte ebenso wie Pestizide an keiner Stelle zum Einsatz kommen.
· Wildwuchs schützt Schmetterlinge: In einer Ecke oder unter Sträuchern Brennnesseln und Disteln als Futterpflanzen stehen lassen. Die Raupen vieler Schmetterlingsarten wie Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Admiral sind darauf angewiesen.
· Laubsauger sind tabu: Neben Laub verschwinden in den Saugern Samen sowie zahllose Insekten, die sich unter Laubschichten zur Winterruhe zurückgezogen haben.
Das verringert das Nahrungsangebot für Vögel.
· Laub liegen lassen oder kompostieren: Statt Herbstlaub zu entfernen, sollte ein Teil besser unter Hecken und unter Sträucher gerecht werden. Der Rest wird, zusammen mit Holzhäckseln, auf dem Komposthaufen zu wertvoller Humuserde für Pflanzbeete Im Kompost finden Vögel neben Nahrung auch Material für ihren Nestbau.
· Holzreste aufschichten für Kinderstuben und Schlafplätze: Reisig und abgeschnittene Äste nicht verbrennen oder häckseln, sondern totes Holz aufschichten und aufbewahren. Das bietet am Boden brütenden Vogelarten und anderen Wildtieren wie Igeln Wohnraum.

Die richtige Vogelfütterung

· Achten Sie auf hochwertiges Vogelfutter in Lebensmittelqualität: Sie sollten Vögeln nur solche Körner, Nüsse und Samen geben, die sie auch in Ihr eigenes Müsli tun würden.
· Essensreste, altes Brot (Schimmelgefahr!), Gewürze usw. gehören auf gar keinen Fall an die Futterstelle! Sie können die Vögel, denen wir ja eigentlich helfen wollen, krank machen.
· Pflanzliche Fette aus Nüssen und Samen sind perfekte Energiespender: Spatzen,Buchfinken, Grünlinge, Kleiber und Kernbeißer sind mit Sonnenblumenkernen, Hanf, Hirse und klein gehackten Hasel- und Walnüssen gut versorgt. Vermischt mit aufgeschlossenen Weizen- und Haferflocken bietet die Futterstelle auch ein Angebot für Ammern und Kleiber.
· Achtung: In Billigfutter werden harte Getreidekörner als Füllmaterial untergemischt! Meist bleibt dieses Futter liegen, wird nass, schimmelt und schadet den Vögeln.

Spatzen sind unglaublich gesprächig

Spatzen sind unglaublich gesprächig

und kommunizieren den ganzen Tag miteinander. · Bild: Bachkova Natalia Shutterstock.com

Spatzen: Einer für alle - alle für einen

Spatzen sind ausgesprochen gesellig und halten fest zusammen. Durch laute Rufe warnen sie sich gegenseitig, wenn sich ein Sperber nähert oder eine Katze anschleicht - mitunter werden Katzen sogar durch gemeinschaftliche Scheinangriffe aus der Luft vertrieben. Spatzen sind unglaublich gesprächig und kommunizieren den ganzen Tag miteinander. Und sie brüten gerne in Gemeinschaft.

Bereits ab März beginnen Spatzen mit dem Nestbau und brüten von April bis August. Erfahrene Vogeleltern ziehen bis zu vier Bruten auf.

Nach zwei Wochen schlüpfen die Spatzenküken. Sie sind zunächst nackt und blind und kaum größer als ein Stück Würfelzucker. Die Eltern sind den ganzen Tag damit beschäftigt, Nahrung für die hungrigen Vogelkinder zu beschaffen. Sind die Vogeleltern unterwegs, um Insekten zu fangen, herrscht absolute Stille im Nest. Dies ist eine wichtige Überlebensstrategie, damit keine Nesträuber auf die Küken aufmerksam werden. Doch sobald sich ein Elternvogel dem Nest nähert, werden sie quicklebendig, strecken die Köpfchen senkrecht aus dem Nest, sperren die Schnäbel auf und machen ein riesiges Geschrei. Der grellgelbe Rachen übt verbunden mit den Bettelrufen einen starken Schlüsselreiz auf die Vogeleltern aus.

»Singvogeleltern fliegen bis zu 400-mal am Tag zum Nest, um die Küken zu füttern«, erfahren wir in »Federleicht«. Und: Spatzeneltern können die Rufe ihrer Küken sehr genau von denen anderer Küken unterscheiden. Das Weibchen sorgt für die Sauberkeit in der Kinderstube. »Mit dem Schnabel wird das Nistmaterial wie Bettzeug vorsichtig aufgeschüttelt«, erklären Eva Goris und Claus-Peter Hutter. Dotterreste, alte Eierschalen, Kot und Nahrungsreste werden sofort aus dem Nest beseitigt. Spatzen sind Kräuterexperten: Um Parasiten fernzuhalten, bringen sie Blätter von Schafgarbe oder Wermut ins Nest.

Kaum mehr als zwei Wochen nach dem Schlüpfen machen die Spatzenküken die ersten Flugversuche und verlassen das Nest. Damit ist die Arbeit für die Vogeleltern keineswegs getan: Jetzt sitzen die pummeligen Vogelkinder auf Ästen und sperren die Schnäbel auf. Für die Jungvögel ist das eine gefährliche Zeit: Sie können noch kaum fliegen und das Absturzrisiko ist groß - so sind sie eine leichte Beute für Katzen und andere Fressfeinde. Etwa eine Woche nach Verlassen des Nests werden die Spatzenkinder allmählich eigenständig und beginnen zum ersten Mal, selbst Futter zu suchen.

»Obwohl für uns Menschen ein Spatz wie der andere aussehen mag: Verwechslungen untereinander sind ausgeschlossen«, erklären die Autoren. »Die Vögel erkennen sich gegenseitig sehr genau an ihrem Aussehen und dem typischen Gesang.«

Wasserstellen sind das ganze Jahr über wichtig,

Wasserstellen sind das ganze Jahr über wichtig,

nicht nur als Vogeltränke: Spatzen veranstalten gerne regelrechte Badefeste! · Bild: stmilan - Shutterstock.com

Von wegen Dreckspatz!

Völlig im Gegensatz zu der Bezeichnung Dreckspatz sind Spatzen sehr reinlich. Den unrühmlichen Namen hat ihnen ihre Vorliebe für Staubbäder eingebracht. Mit Staubbädern schütteln Spatzen Milben und andere Federparasiten ab. Sehr gerne baden Spatzen in Wasser - sogar im Winter. An großen Vogeltränken kann man sie meist zu mehreren beobachten, wie sie mehrmals am Tag regelrechte Badefeste veranstalten, bis auch der letzte Federkiel nass ist. Darum sollte das Wasser von Vogeltränken und Gartenbrunnen regelmäßig gewechselt und aufgefüllt werden, um es sauber zu halten.

Hin und wieder nutzen Spatzen auch eine »bio-chemische« Reinigung und stecken sich Ameisen ins Gefieder. Denn Ameisensäure vertreibt wirksam Parasiten. Sauberkeit sei nicht nur eine Frage von Schönheit, erklären die Autoren: Befallenes Gefieder wärmt und isoliert nicht. Bei Kälte kann das tödlich enden - erst recht für den Nachwuchs.

Spatzen sind Höhlenbrüter.

Spatzen sind Höhlenbrüter.

Spatzen sind Höhlenbrüter. Am liebsten brüten sie in der Nähe anderer Spatzen und ziehen ihren Nachwuchs miteinander auf. Die geselligen Vögel verbringen den ganzen Tag zusammen, suchen gemeinsam Futter und baden gerne gemeinsam.

Hilfe für Vogeleltern und Spatzenkinder

In ihrem Buch »Das Leben der Spatzen« geben Eva Goris und Claus-Peter Hutter wertvolle Hinweise, wie wir Vogeleltern und Spatzenkindern helfen können. Was können wir zum Beispiel tun, wenn ein Vogelküken aus dem Nest gefallen ist oder bei den ersten Flugversuchen eine Bruchlandung gemacht hat? Nicht jeder Jungvogel, der aus dem Nest gefallen ist, sei gleich ein Notfall, so die Naturexperten. Oft halten die Altvögel den Bruchpiloten durchaus im Auge und nehmen Rufkontakt auf. Außerdem füttern sie auch außerhalb des Nestes weiter. Deshalb macht es durchaus Sinn, den Flugschüler dort zu belassen, wo er so unglücklich gelandet ist. Befindet er sich in einer misslichen Lage, kann man ihn getrost vorsichtig in die Hand nehmen und aus der Gefahrenzone bringen. Es sei ein weit verbreiteter Irrtum, dass Vogeleltern den Nachwuchs verstoßen, wenn ein Mensch das Küken in der Hand gehabt habe. So könne man für Vogelwaisen sogar ein Ammennest suchen: Gerade Koloniebrüter wie der Spatz kümmern sich auch um verwaiste Jungvögel, deren Eltern ein Unglück zugestoßen ist. Es komme nicht selten vor, dass die verwaisten Spatzenkinder von den Nachbarn mitgefüttert werden. Spatzen ziehen sogar fremde Vögel auf. Der Fütterungstrieb ist derart stark ausgeprägt, dass sie selbst Meisenküken füttern, wenn zufällig ein Nest in der Nähe ist.

Wohnungsbau für Spatzen

»Wer für Spatzenfamilien eine Immobilie schaffen will, sollte bedenken, dass der kleine Vogel gesellig ist und am liebsten in Kolonien brütet«, erfahren wir weiter. »Natürlich ziehen Spatzen in Anbetracht der Wohnungsnot auch in einzelne Nistkästen (so etwa der Feldsperling), aber lieber ist es ihnen, wenn andere Paare gleich nebenan wohnen und ihren Nachwuchs großziehen.« Deswegen sollte man mehrere Nistkästen nebeneinander hängen. Es gibt Spatzenhäuser aus Holz mit drei Nistkammern nebeneinander, die zwischen 30 und 40 Euro kosten. Noch besser sind Koloniekästen aus Holzbeton, wie sie die Firma Schwegler anbietet. Sie sind langlebiger als Holzkästen und bieten für die Jungvögel ein besseres Innenklima.

Beim Aufhängen eines Nistkastens sollte man auf die Himmelsrichtung achten und das Einflugloch nach Osten oder Südosten ausrichten: Für den Vogelnachwuchs ist es optimal, wenn die Morgensonne auf den Nistkasten fällt; so wärmt sich der Nistplatz nach einer kühleren Nacht schneller auf und die Vogeleltern können unbesorgt auf die Suche nach Insekten gehen. Doch ein Nistkasten sollte niemals der Hitze des Tages - erst recht nicht der prallen Mittagssonne - ausgesetzt sein! Heizt es sich im Innern zu stark auf, ist das Leben der Küken akut gefährdet , erklärt das Autorenteam. Daher macht es Sinn, Nistkästen in Schatten spendende Bäume oder unter das Dach zu hängen. Um die Vogelküken vor Regen und Wind zu schützen, hängt man den Kasten leicht nach vorne geneigt auf.

Übrigens stehen Spatzen und ihre Nistplätze unter Schutz. »Wer eine Brutstätte zerstört und angezeigt wird, muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen«, erklären Eva Goris und Claus-Peter Hutter.

"Sind die Spatzen weg, ist es um uns selbst nicht mehr gut bestellt"

Längst sind Spatzen - wie viele andere Vogelarten auch - bedroht. »Man kann den Spatzen durchaus als Symbolvogel für den Krieg der Menschen gegen die Natur sehen«, so die beiden Autoren. Dieser Krieg hat Milliarden Opfer unter den Tieren gefordert. Lange habe der Spatz mit einer großen Zahl an Individuen der Vernichtung standgehalten. Doch in den letzten 30 Jahren brechen die Bestände ein. Der dramatische Rückgang der einstigen Allerweltsvögel muss uns allen zu denken geben. Denn seien die Spatzen erst einmal weg, sei es um uns selbst nicht mehr gut bestellt...

Eva Goris war nach dem Biologiestudium zehn Jahre Redakteurin bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), dann arbeitete sie als Pressesprecherin der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Ab 1990 war sie Ressortleiterin Umwelt/Wissenschaft der BILD am SONNTAG (BamS) und von 2008 bis 2022 Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie erhielt für ihre aufrührenden Reportagen verschiedene Journalistenpreise und hat mehrere Bücherveröffentlicht. Natur- und Umweltschutz ist auch Menschenschutz, lautet ihr Motto.

Claus-Peter Hutter ist Präsident der Stiftung NatureLife-International und Autor zahlreicher Publikationen zu Natur- und Umweltschutz. Als Ehrensenator der Universität Hohenheim, Lehrbeauftragter der Universität Stuttgart und als langjähriger Leiter der Umweltakademie Baden-Württemberg hat er zahlreiche Bildungsprojekte realisiert, um der Wissenserosion in Sachen Natur entgegenzuwirken. Für sein Engagement wurde er unter anderem dem Bundesverdienstkreuz und einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Eva Goris und Claus-Peter Hutter: Federleicht
Das erstaunliche Leben der Spatzen
Illustriert von Bernd Pöppelmann
Taschenbuch , 224 Seiten
Heyne, 2022 ISBN: 978-3-453-28138-7
Preis: 15,00 [DE], 15,50 € [AT], 21,90 CHF

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natürlich VEGAN BACKEN

Philip Khoury, preisgekrönter Chefkonditor im Kaufhaus »Harrods« in London, zeigt in seinem ersten Backbuch, wie man mit rein natürlichen Zutaten vegane und damit ethisch vertretbare Backwaren zubereiten kann: ohne Abstriche bei Geschmack und Qualität, aber ohne Ausbeutung von Tieren und des Planeten. Er widmet sein Buch allen Menschen, »die mutig genug sind, den Status quo infrage zu stellen. Für alle Naschkatzen, die nach einer neuen Art zu backen suchen. Möge dieses Buch eine Quelle der Inspiration und Freude sein. Gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, die freundlicher, empathischer und nachhaltiger für alle ist.« weiter

Umweltverschmutzung, Umweltzerstörung, Klimakatastrophe: Wie tierische Produkte unseren Planeten zerstören

Nächtliche Satellitenaufnahme Brände im brasilianischen Regenwald - Trzmiel Shutterstock

Nächtliche Satelliten­aufnahme einer ökologischen Katastrophe: Die unwiderbringliche Zerstörung des Regenwaldes, der Lunge unseres Planenten

Die Erzeugung tierischer Produkte wie Fleisch, Milch, Fisch und Eier gehört zu den Hauptgründen für die menschengemachte Klimakatastrophe und ist maßgeblich für die Zerstörung des Planeten verantwortlich: für die Zerstörung von Lebensräumen und der Nahrungsgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen, für das dramatische Artensterben, für die Abholzung der Regenwälder, für die Vergeudung von Ressourcen, für die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser und für die Vergiftung der Böden, des Grundwassers und der Luft. Ein ausgesprochen wirksamer Beitrag, um die Umwelt zu schützen, ist vegan zu leben. weiter

Skandal im Kuhstall: Immer wieder katastrophale Zustände in Milchkuh-Ställen aufgedeckt

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Nichts für schwache Nerven: Kühe in einem Stall in Feldkirchen in Anbindehaltung, zentimetertief in Kot und Gülle.

Der österreichische Verein RespekTiere e.V. in Salzburg deckt seit vielen Jahren regelmäßig tierquälerische Zustände in Milchkuh-Betrieben auf: Kühe in Anbinde­haltung, durch kurze Ketten zur Bewegungsunfähigkeit verurteilt, auf Gitterrosten in Mist und Gülle stehend, mit dreckverkrustetem Fell. Kälber in winzigen Holzverschlägen, in denen sie sich kaum umdrehen können, oder in Kälberiglus in Gülle stehend. Über viele dieser Tierschutz-Skandale wurde mit dramatischen Bildern in der Presse berichtet. Doch wie viele Missstände müssen Tierschutzorganisationen noch aufdecken, bis der Gesetzgeber endlich reagiert und die tierquälerische Anbindehaltung von Kühen verbietet? weiter

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Christian Kuschenreiter Aug’ in Aug’ mit einem Biber. Das freilebende Tier hat Vertrauen wie zu einem Familienmitglied.

Schwarze Knopfaugen, beeindruckende Schneidezähne, großer Paddelschwanz, Stupsnase und dichter Pelz: Biber sind entzückende Tiere, und obendrein schlau, empathisch, kommunikativ, verspielt - und eigentlich sehr scheu. Als Bettina und Christian Kutschenreiter im Jahr 2003 beim Fotografieren an einem Fluss in Oberbayern auf eine Biberfamilie treffen, ist das der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft, die bis heute anhält. Die Biber lassen die beiden Tierfreunde nach und nach an ihrem Leben teilhaben und suchen schließlich sogar bewusst ihre Nähe. Jetzt haben die beiden ein Buch über ihre Erlebnisse mit den Bibern geschrieben - mit vielen wunderschönen und sicher einzigartigen Fotos. weiter

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Die internationale Forschung hat sich in den letzten Jahren zunehmend mit der Intelligenz von Hunden beschäftigt und dabei so manches bestätigt, was Hundefreundinnen und Hundefreunde längst wussten: Hunde denken viel komplexer als gedacht. Aber: Was genau ist Hundeintelligenz? Wie misst man sie? Haben wir dazu überhaupt die richtigen Werkzeuge und Vergleichsmaßstäbe? Sind »Menschenschläue« und »Hundeschläue« überhaupt vergleichbar? Und in welchen Bereichen haben Hunde andere oder viel mehr geistige Kompetenzen als wir? weiter

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Wussten Sie, dass Hobbyjäger an der deutschen Nordseeküste und auf den Nordseeinseln jedes Jahr Hunderte Robben und Robbenbabys erschießen? Und das, obwohl laut EU-FFH-Richtlinie die Jagd auf Seehunde streng verboten ist? Denn die geschützten Seehunde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Sie haben zwar ganzjährig Schonzeit, doch »Seehundjäger« in Schleswig-Holstein und »Wattenjagdaufseher« in Niedersachsen sind befugt, sich um gestrandete, verletzte, verlassene und kranke Robben zu »kümmern«. weiter

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»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

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Was hat unser Garten mit Tierschutz und Artenvielfalt zu tun? Auf den ersten Blick erst einmal nicht so viel. Doch vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens könnten private Gärten und öffentliche Parks eine bedeutende Rolle spielen, um Inseln der Artenvielfalt zu schaffen. Und erfreulicher Weise erscheinen immer mehr Ratgeber für nachhaltiges und natürliches Gärtnern - als Gegenentwurf zum weltweit fortschreitenden Lebensraumverlust von Tieren und Pflanzen - die zeigen, wie wir auch ohne Vorerfahrung aus unserem Garten ein kleines Paradies schaffen können: für Tiere und Pflanzen, aber auch für uns selbst. weiter

Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden!

Arischa

Dieses Pferd sollte im Alter von 6 Jahren zum Schlachter.

Tierfreunde kauften die Stute zum Schlachtpreis frei. Heute ist Arischa 33 Jahre alt. · Bild: FREIHEIT FÜR TIERE

In der EU werden Jahr für Jahr Millionen Pferde und Ponys geschlachtet, als »Rossfleisch« verkauft oder zu Salami und Hundefutter verarbeitet. Die Europäische Bürgerinitiative »End The Horse Slaughter Age« fordert jetzt ein Gesetz zum Verbot der Schlachtung von Pferden. Helfen Sie mit, die Pferdequälerei zu beenden und unterschreiben Sie die online-Initiative! weiter

55 Hektar im Kreis Dithmarschen endlich jagdfrei!

Rund 55 Hektar Grundstücke mit Wiesen und Feldern im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) sind endlich jagdfrei! Dass eine dermaßen große Fläche offiziell jagdrechtlich befriedet wird, ist bisher wohl einmalig: Es gibt inzwischen mehrere Hundert jagdrechtlich befriedete Grundstücke in Deutschland, doch meist besitzen die Eigentümer nur wenige Hektar. Wohl genau aus diesem Grund machte es die Jagdlobby den Eigentümern der 55 Hektar landwirtschaftlicher Fläche so schwer: Es brauchte zehn Jahre und eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Schleswig-Holstein, bis das Grundstück von Susanne und Peter Storm* endlich jagdfrei wurde. weiter

WILD UND FREI - Die Schönheit afrikanischer Tiere

»Wild und frei« ist mit atemberaubenden schwarz-weiß-Fotografien eine Ode an die Wildnis. Tom D. Jones ist ein begnadeter »fine art«-Fotograf und zeigt Wildtiere wie Elefanten, Giraffen, Nashörner, Gorillas oder Löwen aus nächster Nähe. »Für mich dreht sich alles um die Freiheit des Tieres«, erklärt er. Deshalb gibt es in den Aufnahmen dieses Buches kein einziges Tier, das gefüttert wird, in einem privaten Reservat lebt oder in irgendeiner anderen Form von Gefangenschaft gehalten wird. Das Ergebnis sind Aufnahmen, welche unter die Haut gehen. weiter

Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul

Mit ihrem neuen Buch »Feeding Creativity« verbindet Mary McCartney ihre beiden großen Leidenschaften: Fotografie und Kochen. Jedes der 60 veganen Rezepte hat sie mit Stars gekocht und sie beim Kochen und Essen fotografiert: Schauspielerinnen und Schauspieler wie Cameron Diaz, Kate Blanchett, Drew Barrymore, Woody Harrelson, Stanley Tucci und David Oyelowo, Musikerinnen und Musiker von Nile Rodgers oder bis Ringo Star und Papa Paul, Künstlerinnen und Künstler wie David Hockney und Jeff Koons oder Primaballerina Francesca Hayward. weiter

Interview mit Mary McCartney: Wie entstand die Idee zu dem veganen Promi-Kochbuch »Feeding Creativity«?

Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
Zum Interview mit Mary McCartney

Metzger gegen Tiermord

Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

Im Verein »Metzger gegen Tiermord« haben sich ehemalige Metzger zusammengeschlossen. Aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung sind sie Insider der Branche und klären mit ihrem Fachwissen und ihren Recherchen über Tierrechts­verstöße auf, die normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben.

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

Der Fall sorgte für Aufsehen über Bayern hinaus: Ein 77-jähriger Hobbyjäger erschoss im Juli 2022 die Hündin Mara von Urlaubern aus Österreich, die eine Kanutour auf dem Main machten - angeblich, weil sie »gewildert« hätte. Am 20. November 2023 verurteilte das Amtsgericht Haßfurt den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro (140 Tagessätzen zu je 40 Euro). Zudem wurde das bei der Tat benutzte Kleinkalibergewehr eingezogen. Dem Urteil zufolge war der angeklagte Hobbyjäger nicht berechtigt, die Hündin zu erschießen. Hinweise darauf, dass die Hündin gewildert hatte, hätten sich nicht ergeben. weiter

STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
In den Städten finden Tiere und Pflanzen die Biotope, die sie für ihr (Über)Leben brauchen. Hier sind sie weniger Gefahren ausgesetzt als auf dem Land, wo freilebende Tiere gejagt und ihre Lebensräume durch eine industriell betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden...
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter