Fleischkonsum aus Klimaschutzplan gestrichen
Das Umweltministerium von Ministerin Hendricks hat einen Klimaschutzplan erarbeitet, der die langfristige nationale Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens darstellen soll. Darin hieß es, der Fleischkonsum solle bis 2050 entsprechend der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung reduziert werden. Dabei wurde auch auf den gesundheitlichen Nutzen hingewiesen. Doch das Kanzleramt hat den geringeren Fleischkonsum aus dem Klimaentwurf gestrichen.
Dadurch soll die deutsche Industrie konkurrenzfähig bleiben, heißt es zur Begründung. In einem neuen Entwurf ist nur von einem Abbau der Tierbestände die Rede. Doch auch dies stößt bei Landwirtschaftsminister Schmidt auf wenig Gegenliebe.
Dabei hatten wissenschaftliche Beratungsgremien seines Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in einem Gutachten deutlich gemacht, dass wirksamer Klimaschutz die Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel erfordert. Die Forscher empfehlen neben Informationskampagnen die Abschaffung des vergünstigten Mehrwertsteuersatzes für Milch- und Fleischprodukte. Außerdem fordern die Berater eine Reduzierung der Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft als Beitrag zum Klimaschutz und zum Schutz von Grundwasser und Biodiversität.
Informationen zum Gutachten der wissenschaftlichen Beratungsgremien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft:
www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/GemPM-Klimaschutzgutachten.pdf?__blob=p