Große Wildtiere schützen Menschen vor Krankheiten
Das Verschwinden großer Wildtiere erhöht das Risiko der Übertragung von Krankheiten für Menschen.
Der Verlust der Artenvielfalt steht in direkten Zusammenhang mit dem Anstieg des Zoonose-Risikos. Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Denn durch den Rückgang großer Wildtiere vermehren sich Nagetiere und damit auch Bakterien. Diesen Zusammenhang haben Wissenschaftler der kalifornischen Stanford University in einem aufwändigen Experiment in der Savanne Ostafrikas nachgewiesen.
Die Wissenschaftler um Rodolfo Dirzo untersuchten zwei Jahre lang ein Gebiet ohne große Wildtiere mit einem Gebiet, in dem Elefanten, Giraffen und Zebras leben. Das Ergebnis: Ohne große Wildtiere nimmt die Zahl von Nagetieren zu und die Nagetiere sind häufiger mit Bartonella-Bakterien infiziert. Auch die Zahl der infizierten Flöhe war doppelt so hoch. Flöhe können die Bartonella-Erreger von Nagern auf Menschen übertragen und verschiedene Erkrankungen auslösen. Der Rückgang großer Wildtiere sei somit für die Gesundheitsvorsorge negativ zu bewerten, so die Forscher.
Quellen: Hillary S. Young, Rodolfo Dirzo et al: Declines in large wildlife increase landscape-level prevalence of rodent-borne disease in Africa. In: Proceedings of the National Academy of Sciences, 28.4.2014 science.ORF.at, 29.4.2014