Interview mit dem Karikaturisten Bruno Haberzettl

»Brunos Jagdfieber« erschien 2013 bei Ueberreuter.

»Brunos Jagdfieber« erschien 2013 bei Ueberreuter.

Die Freiheit für Tiere -Redaktion ist überzeugt: Brunos Jagdfieber ist ein absolutes Muss für jeden Tierfreund!

Bruno Haberzettl in seinem Atelier

Bruno Haberzettl in seinem Atelier

Bild: Ueberreuter-Verlag

Bruno Haberzettl zählt zu den Größen der deutschsprachigen Karikatur-Szene. Seine Zeichnungen werden regelmäßig in überregionalen Pressemedien publiziert. Seit 1995 erscheint seine wöchentliche Karikatur am Sonntag in der Kronen - Zeitung. Darüber hinaus hat Bruno Haberzettl einige Bücher mit seinen Zeichnungen veröffentlicht.

"Tiere und Natur sind etwas Heiliges"

Das Gespräch mit Bruno Haberzettl führte Julia Brunke, Redaktion Freiheit für Tiere


Freiheit für Tiere: Dein neues Buch trägt den Titel Brunos Jagdfieber . Wie bist du ausgerechnet auf diesen Titel gekommen?

Bruno Haberzettl:
Ich wollte ein Thema, das mich seit meiner Kindheit emotional so bewegt, aufarbeiten. Es ging nicht um Tiere - so gerne ich Tiere zeichne.
Es ging in diesem Fall nur um diese Psychologie der Menschen, die so etwas Abartiges machen - das Buch ist also eine pseudo-psychologische Abhandlung über
dieses Jagdfieber. Ich zeige also einzig den Menschen, der eine Waffe in die Hand nimmt und aus Jagdfreude ein Tier schießt.

Freiheit für Tiere: Jäger argumentieren gerne in der Öffentlichkeit, es gäbe vernünftige Gründe für die Jagd: Jäger müssten Wildschweine schießen, weil die Bauern sonst nichts mehr ernten können. Oder sie müssten Füchse erschießen, weil sonst angeblich die Hasen aussterben würden. Aber das Wort Jagdfieber impliziert etwas Irrationales...

Bruno Haberzettl:
Genau. Das Fieber ist ein Krankheitszustand. Darum ist auf dem Cover diese Siegmund Freud-Szene....

Freiheit für Tiere: ...der Jäger auf der Couch mit dem Wildschwein als Psychoanalytiker, das die psychopathologischen Befunde notiert...

Bruno Haberzettl:
Das Wildschwein hat ja so ein bisschen den Ansatz von einem Bart wie Siegmund Freud.

Freiheit für Tiere: Warum hast du dir für dein neues Buch gerade das Thema Jagd ausgesucht?

Bruno Haberzettl:
Weil mir die Jagd auf Wildtiere emotional am meisten nahe geht und ich dies als eines der größten Unrechte empfinde. Nun kann man ja sagen: Es gibt doch so viel Elend und Kriege und arme Kinder... - immer das Ausspielen der einen Not gegen die andere. Ich sage immer: Es steht ja jedem frei, ob er sich für Menschenrechte einsetzt oder für Naturschutz.
Jeder muss letztlich selbst für etwas stehen und auch kämpfen. Für mich ist es einfach dieses Thema - und die Natur generell, das Leben der Tiere. Und somit sind die Gegner alle, die das zerstören wollen, was mir wichtig und heilig ist.

»Problemlöser...«

»Problemlöser...«

Karikatur von Bruno Haberzettl

Freiheit für Tiere: Du sagst, die Natur und das Leben der Tiere sind dir wichtig und heilig. Magst du das näher erklären?

Bruno Haberzettl:
Für mich gibt es nichts Schlimmeres als eine ausgeräumte Landschaft, in der kein Leben mehr ist, keine Tiere - in so einer Welt könnte ich nicht mehr leben. Eine Welt, in der nur noch Menschen herumrennen, wäre für mich ein Alptraum.

Freiheit für Tiere: Woher nimmst du die Inspiration für deine Anti-Jagd-Karikaturen?

Bruno Haberzettl:
Das ist so wie bei dir oder bei allen, die sich mit der Jagd auseinandersetzen: Im Laufe der Jahre hat man ja viele Begegnungen, man liest eine Ankündigung für den Jägerball in der Hofburg, sieht diese feisten Trotteln, die zum Hörnerklang Auf, auf, zum fröhlichen Jagen... singen. Oder wenn man auf dem Land in ein Gasthaus geht und da sitzen die Jäger beisammen - aber das sind ja Dinge, die jedem auffallen, nicht nur dem Karikaturisten.

»Problemjäger...«

»Problemjäger...«

"Gerade im Wald ist man ständig von Problemen umgeben. Von Problembären und Problemwölfen war schon die Rede, nicht selten trifft man auch Problemjäger oder wird von Problemjägern getroffen." Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: Bei deinen wöchentlichen Karikaturen in der Krone (größte österreichische Zeitung, Anm. d. Red.) sind auch immer wieder Jagdkarikaturen veröffentlicht worden, so Anfang diesen Jahres, als ein alkoholisierter Jäger aus Versehen einen jungen Mann erschossen hatte und die Forderung nach einer Null-Promille-Grenze für Jäger laut wurde. - Bekommst du Rückmeldungen von Lesern, die sich ganz furchtbar aufregen oder solche, die zustimmen und Beifall äußern?

Bruno Haberzettl:
Beides. Du kannst dir nicht vorstellen, mit welcher abartigen Aggression und tiefster persönlicher Beleidigung Jäger auf Karikaturen reagieren. Meine Frau hat mir verboten, in Zukunft auf so was zu antworten. Denn ich habe sonst immer zurückgemailt oder habe den angerufen, wollte mit ihm sprechen, wollte das nicht einfach so im Raum stehen lassen. Aber mit solchen primitiven Trotteln kann man ja nicht diskutieren. Die Jäger stellen einen dann als weltfremden Naturschützer hin, der Löwen mit Salat füttern möchte... und sie, die Jäger, wissen als einzige, wie das wirklich ist mit der Natur.
Und dann freut mich natürlich die andere Reaktion: Viele finden die Karikaturen super und bedanken sich, und sagen, dass sie es genauso sehen.

Freiheit für Tiere: Wenn die Jäger sich so furchtbar aufregen, heißt das aber auch, dass die Karikatur ein Volltreffer war!

Bruno Haberzettl:
Ich würde ja am liebsten jede Woche eine Anti-Jagd-Karikatur machen. Mir wäre es recht, wenn die sich jede Woche aufregen würden... Was mir aber zu denken gibt, ist, dass Menschen mit einem so hohen Aggressionspotential Waffen bedienen dürfen!

»Der Hase, so wie auch Rebhuhn und Wachtel,

»Der Hase, so wie auch Rebhuhn und Wachtel,

zeichnet sich durch Maßlosigkeit in allen Belangen des Lebens aus. Sei es seine Sexbesessenheit oder sein unstillbarer Appetit nach allem, was die armen Bauersleute mit gekrümmten Rücken ächzend aus ihrer Scholle ziehen. So passiert es nicht selten, dass ganze Hasenhorden (auch Ackerpiranhas genannt) binnen Augenblicken ganze Landstriche leer fressen. Gott sei Dank und durch alljährliche Treibjagden wird dieses boshafte Getier einigermaßen in Zaum gehalten …" Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: Dein Buch erscheint pünktlich zum Beginn der Jagdsaison - und damit stehen die Treibjagden vor der Tür.

Bruno Haberzettl:
Treibjagden sind wohl das Abartigste vom Ganzen: Da werden Treibjagden abgehalten in dieser ausgeräumten Kulturlandschaft, in der von der Agrarindustrie alles krank gemacht wird - jede Hecke wird weggerissen, jeder Baum wird umgesägt. Und da gibt es ein paar Refugien, zwei Heckenreihen, und da sind halt zwei Hasen drin und ein Rebhuhn. Und die dann mit einer großen Kette von Treibern rauszutreiben und abzuknallen - na, das ist wirklich eine Heldentat!

"Die atemberaubende Schönheit der Natur

"Die atemberaubende Schönheit der Natur

breitet sich aus vor den Augen des Betrachters. Sie ließe ihn erschaudern ob der unzähmbaren Wildheit, wäre da nicht einer, der für Zucht und Ordnung sorgt …" Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: Diese ausgeräumte Kulturlandschaft hast du ja auch in einer Karikatur gezeichnet: Leere Felder, ohne Hecke, ohne Baum - und in der Mitte ein quadratisches Waldstück mit vier Hochsitzen drum herum, an jeder Ecke einen. Und die Jäger, die dann ausziehen, den Kampf gegen die wilde Natur aufzunehmen...

Bruno Haberzettl:
Ja, genau. Das Thema wäre eigentlich das nächste Buch, die Fortsetzung sozusagen: die industrielle Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie. In Österreich wird der Bauer immer noch als Landschaftspfleger präsentiert. Wenn ich wieder ein Buch machen würde, dann wäre das nächste über die Bauern. Dann kann ich eh aus Österreich ausziehen... (lacht).
Die Landwirtschaft zerstört ja wirklich in ganz großem Stil die Natur. Alle kleinen Strukturen verschwinden, alles wird vereinheitlicht. Riesige Traktoren, riesige Lagerhallen - da wird Round up gespritzt und der ganze Dreck. Der absolute Horror. Die industrielle Landwirtschaft bringt uns alle um. Statt dass sie uns ernährt, bringt sie uns alle um, mit diesem ganzen Glyphosat und den Neonicotinoiden...

"Du sollst nicht töten!

"Du sollst nicht töten!

'Echte' Christen wissen, dass der liebe Gott dieses eine Gebot nicht allzu ernst gemeint hat. So sind die frommen Jägersleut im Gotteshaus stets willkommen. Bescheren sie doch mit ihrer Beute einen reich gedeckten Gabentisch." Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: Mit der herbstlichen Jagdsaison stehen auch die Hubertusmessen vor der Tür. In Wirklichkeit wird die Hubertuslegende in ihr Gegenteil verkehrt: Hubertus war ein wilder Jäger. Und als er eines Tages im Geweih eines Hirsches ein Kreuz sah und Christus sagen hörte: Hubertus, warum jagst du mich? , entsagte er fortan der Jagd.
Eigentlich müsste sich Hubertus ja bei jeder Hubertusmesse im Grab umdrehen. - Das wäre doch eine gute Karikatur, oder? Wie Hubertus im Grab rolliert?

Bruno Haberzettl:
(lacht) Aber es ist schon interessant, dass gerade der, der die Abartigkeit erkennt und der Jagd abschwört, ihr Schutzpatron ist. Das ist schon sehr interessant! Aber ich glaube, sie identifizieren sich nur mit dem Hubertus der ersten Hälfte, der da herumknallt auf alles, was sich bewegt... Die zweite Hälfte der Geschichte wird einfach ausgeblendet...

Freiheit für Tiere: In der Hubertusmesse sagt der Pfarrer dann, der Jäger soll die Natur achten. Und sie achten ja das Tier, indem sie dem erschossenen Hirsch diesen Zweig als letzten Bissen ins Maul legen...

Bruno Haberzettl:
Ach ja, `tschuldigung, das wünscht sich ja jeder Hirsch und jedes Reh, dass es einmal im Leben so einen Zweig drinnen hat... (lacht)
Die Hubertusmessen sind ein Paradoxon. Aber die Kirche und die Jäger - das passt eh alles gut zusammen...

Freiheit für Tiere: Die Priester segnen die Waffen, die Jäger, die Jagd - und damit dieses blutige Hobby, den Krieg gegen die Schöpfung. Und legitimieren dies alles damit...

Bruno Haberzettl:
Ich habe als Begleittext zu der Karikatur Hubertusmesse geschrieben: Du sollst nicht töten" - Echte" Christen wissen, dass dieses eine Gebot vom lieben Gott nicht so ernst gemeint ist. Und daher sind die Jägersleut in der Kirch" auch immer willkommen, weil sie für einen reich gedeckten Gabentisch sorgen...
Meine Mutter hat sich wegen dieser Karikaturen schon Sorgen gemacht, weil die Jäger so viel Macht haben und so vernetzt sind: Da wirst du Schwierigkeiten kriegen , sagt sie. - Damit rechne ich, und darauf habe ich es durchaus angelegt.
Aber es ist ja wirklich so: die Konzerne, die Kirche, die Richterschaft, die Industrie - das sind alles Jäger. Die fahren dann zum Schießen nach Afrika - leisten kann man sich"s ja und Spaß macht"s auch.

»Wann ist ein Mann ein Mann?«

»Wann ist ein Mann ein Mann?«

Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: Zum Thema Jagd in Afrika hast du auch eine sehr treffende Karikatur gezeichnet: Ein Jäger sitzt im Rollstuhl, hängt an einer Infusion, die Krankenschwester steht daneben, der Jäger hat die Knarre im Arm - und daneben liegt ein toter Elefant. Und der Jäger posiert für ein Helden-Foto. Die Bildunterschrift lautet: Wann ist ein Mann ein Mann?
Es ist ja schon auffällig, dass der Altersdurchschnitt der Jäger irgendwo zwischen 65 und 70 Jahren liegt... In dem Alter dürfte keiner mehr als Polizist mit Schusswaffe im Einsatz sein und kein LKW-Fahrer dürfte mehr einen Gefahrguttransport machen... Aber die Jäger dürfen noch schwerbewaffnet rumlaufen?

Bruno Haberzettl:
Ja, genau. Das ist eigentlich auch arg, gell?

"Freies Geleit für Meister Isegrim.

"Freies Geleit für Meister Isegrim.

Großes Weidmannsehrenwort! Außer man fühlt sich bedroht, dann …" Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: In einer Karikatur hast du einen Jäger gezeichnet, der als Rotkäppchen verkleidet durch den Wald läuft, mit einem Gewehr im Korb... Die Bildunterschrift lautet: Die Jägerschaft garantiert freies Geleit für den Wolf! (Außer im Notfall...).

Bruno Haberzettl:
Erst haben die Jäger die Wölfe willkommen geheißen. Jetzt versuchen sie, die freien Wolfsrudel zu dämonisieren, nur damit sie die Wölfe dann abschießen dürfen.
Ich möchte in ein Nachwort reinschreiben, dass in unserer Zeit ja kein einziger Übergriff von Wölfen oder Bären auf Menschen belegt ist. Und wenn etwas passiert - im Yellowstone oder in Kanada zum Beispiel mit den Grizzlys - dann hat sich das immer, aber wirklich auch immer, als Blödheit oder Leichtsinnigkeit der Touristen herausgestellt: dass die dem Bären immer hintergerannt sind, bis der sich umgedreht und die Nerven verloren hat. Oder Lebensmittel füttern und solche Geschichten. Aber stets wurden dabei die Parkregeln nicht beachtet.
Immer heißt es: Das ist ein gefährliches Raubtier. Aber wenn man jetzt rechnet, wie viele Jäger bewaffnet, psychisch bedenklich, alkoholisiert unterwegs sind. In unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft können die großen Raubtiere nicht mehr leben - aber für solche psychisch bedenklichen Waffenträger ist Platz.

Freiheit für Tiere: Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass jetzt wieder das Märchen von Rotkäppchen rausgeholt wird - der Wolf als Kinderfresser und Bestie. Dabei sind Jäger viel, viel gefährlicher als Wölfe: Während in Deutschland vermutlich seit dem Mittelalter kein einziger Mensch durch einen Wolf gestorben ist, sterben jedes Jahr an die 40 Menschen durch Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen.

Bruno Haberzettl:
Ja, genau. Das war auch der Hintergrund zu meiner Karikatur mit dem als Rotkäppchen verkleideten Jäger.

"Aber zumindest vom Tuten und Blasen

"Aber zumindest vom Tuten und Blasen

haben die Jäger eine Ahnung …" Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: In einer anderen Karikatur hast du einen Jäger gezeichnet, der mit einer Rolltreppe auf den Hochsitz fährt. Die Bildunterschrift lautet: Und wieder wagen sich einige in den Kampf gegen die wilde Natur... Spielst du mit der Rolltreppe auf den hohen Altersdurchschnitt der Jägerschaft an? Oder auf die Bequemlichkeit?

Bruno Haberzettl:
Ja, und auf die technische Überlegenheit. - Es ist doch etwas völlig anderes, wenn Amazonas-Indianer mit einem Blasrohr ein Tier jagen, so leid mir das Tier natürlich trotzdem tut. Die machen das seit Hunderten von Generationen so auf einem relativ kleinen Lebensraum, nachhaltig, ohne die Natur oder Tierarten zu gefährden. Die sind dort wirklich in dem System voll eingebunden. Da werden wir nichts dagegen haben. Und bei uns kriegt der Jäger einen Anruf von seinem Jagd-Organisator: Wir hätten für Sie einen Hirsch, einen Sechzehnender. Und der setzt sich in den Dienstwagen, fährt von Wien in die Obersteiermark und hat in einem halben Tag - da ist dann das Saufen und Feiern auch schon dabei - den Hirsch abgeschossen. Da kann man doch nur sagen: Das sind mit Lenkwaffen ausgestattete Neandertaler...

Noch ein Gedanke - und dazu steh ich auch: Wenn man sieht, wie eine Fuchsmutter jeden Abend ihre Babys woandershin schleppt, damit ihnen ja nichts passiert - wie zärtlich und wie großartig das alles ist, wie durchdacht und wirklich in Millionen von Jahren entstanden. Und dann kommt so ein degenerierter Psychopath daher und knallt sie ab, die Jungen verhungern und so weiter. Wenn man nur einen Funken Herz hat, dann muss man dagegen kämpfen! Dass der Funken überspringt, und wenigstens die nächsten Generationen erkennen, dass das ein großes Unrecht ist, so wie Sklavenhandel.
Ich komme mir so vor, als wenn wir in der Großzeit des Sklavenhandels gesagt hätten: Naja, die Schwarzen sind ja auch Menschen. - Wir wären dafür verhöhnt und ausgelacht worden und massiv bedroht. Irgendwann einmal ist der Funke übergesprungen und es hat sich im Großen etwas geändert. Es wird sicher immer noch Leute geben, die anders denken, aber in der großen Mehrheit der Bevölkerung ist Sklaverei heute verpönt. Und ich glaube, in unserem Tun sind wir jetzt ungefähr soweit, als wenn sich ein paar in der Zeit des Sklavenhandels dagegen stellen.

Freiheit für Tiere: Wobei in der Mehrheit der Bevölkerung das Töten von Tieren als Hobby - oder aus Lust, aus niederen Trieben -, im Grunde nicht mehr akzeptiert wird. Darum ist die Aufklärung so wichtig, denn viele denken immer noch: Jagd muss ja sein, sonst nehmen die Tiere überhand... Wenn es gelingt, noch viel mehr in die Öffentlichkeit zu tragen: Jagd ist ein Hobby. Jäger machen das, weil sie Spaß daran haben. Die Natur würde sich selber regulieren... , dann hätte die Jagd in der breiten Öffentlichkeit keine Unterstützung mehr. Denn das Töten aus Spaß, aus Lust, das Töten als Hobby - das wird von den meisten Menschen längst abgelehnt!

Bruno Haberzettl:
Jeder halbwegs geistig gesunde Mensch müsste einen Ekel bekommen, wenn man die Jagd mit Argumenten auf das reduziert, was es wirklich ist: Es ist nur Sport, Freude, Freizeit, ein Kick, sexuelle Erregung - ich weiß nicht, was noch alles da mitspielt. Nur das ist es. Ja, und natürlich Macht, Macht in erster Linie. Der Richter über Leben und Tod sein, hoch oben auf dem Hochsitz, und von oben herab beurteilen, was leben darf und was sterben soll. Das ist natürlich psychologisch interessant. Aber mit Ökologie hat das gar nichts zu tun.

Freiheit für Tiere: Wahrscheinlich glaubt so mancher Jäger, dadurch, dass er ein so schönes, edles, großes, starkes Tier erlegt, wäre er größer, stärker und toller - und dem edlen Tier überlegen... Dabei ist er in Wirklichkeit vielleicht alt und krank und hat Gicht...

Bruno Haberzettl: Ja, das ist es! (lacht) Es ist so grauenhaft. Aber das ist sowieso die Frage: Wie kann ein Mensch so abartig grauenhaft sein, Tieren so etwas anzutun? - Wir Österreicher versuchen ja auch, das Thema Faschismus und Rassismus aufzuarbeiten. Aber wenn man das wirklich verstehen möchte: Wie kann sowas möglich sein? , dann darf man nicht bei Menschen anfangen. Rassismus und Faschismus beginnen, wenn man sagt: Die Viecher sind schon zu viel, die muss man abschießen . - Wer gibt mir das Recht, so zu urteilen?

"Und wieder wagen sich einige

"Und wieder wagen sich einige

in den Kampf gegen die wilde Natur..." Karikatur von Bruno Haberzettl aus "Brunos Jagdfieber" (Ueberreuter-Verlag)

Freiheit für Tiere: Nun beginnt ja auch in Österreich eine Bewegung von Grundstückseigentümern die sagen: Keine Jagd auf meinem Grundstück! (www.zwangsbejagung-ade.at) - und sich dabei auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2012 berufen, nachdem es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Jäger gegen meinen Willen und gegen meine Gewissensentscheidung mein Grundstück betreten, um dort Tiere tot zu schießen. - Wäre es nicht ein Anfang, wenn private Grundstücksbesitzer die Möglichkeit hätten zu sagen: Auf meinem Grundstück wird nicht gejagt ? Und so wenigstens kleine Rückzugsgebiete und Refugien für Wildtiere geschaffen werden könnten?

Bruno Haberzettl:
Ja, aber hundertprozentig! Und ich möchte auch sagen: Wenn sich daraus eine Kettenreaktion entwickeln würde und eine Vernetzung entsteht - dann würde dies auch das Treibjagd-Unwesen zumindest stark einschränken, wenn nicht sogar unmöglich machen. Regional zumindest, das käme dann darauf an, wie vernetzt diese Anti-Jäger-Grundbesitzer dann sind. Das wär" natürlich ein Traum!
Aber das ist natürlich so wie mit den Gartenbesitzern, bei denen man sich wünscht, dass jeder, der einen Garten hat, diesen auch als Refugium der Natur zur Verfügung stellt - es gibt ja nicht erst seit heut", sondern seit den neunziger Jahren diese Naturbewegung.
Es gibt ja in Deutschland eine Rechnung, dass die Zahl der Privatgärten um ein Zigfaches die Nationalparkflächen übersteigt. Wenn viele, die einen Garten haben, den der Natur wieder zurück geben - also das Repräsentative mal nach hinten stellen, dass da halt Vögel leben können, Igel und so weiter - dann wäre das für den Artenschutz ein enormes Zeichen! Das Gleiche gilt beim Konsumverhalten.

Freiheit für Tiere: Genau. Wie oft heißt es: Was kann ich schon als Einzelner tun? - Es fängt beim Konsumverhalten an, bei dem, was ich kaufe oder eben bewusst nicht kaufe. Und wenn ich ein Grundstück habe, kann ich auch bewusst darauf Lebensraum für Natur und Tiere schaffen.

Bruno Haberzettl:
Ja, freilich! Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen jetzt sensibilisiert werden. Zuerst mit dem Gammelfleisch-Skandal, dem Pferdefleisch-Skandal und der Falschdeklarierung, jetzt mit den Neonicotinoiden, mit dem Bienensterben und so weiter. Also, ich hab" schon den Eindruck, dass die Zahl derer, die sagen: Ich mach" aktiv was dagegen! größer wird.

Freiheit für Tiere: Das ist doch ein schönes Schlusswort!

Bruno Haberzettl:
Nicht mal negativ! (lacht)

Freiheit für Tiere: Dann bedanke ich mich herzlich für das wirklich interessante und schöne Gespräch - und lege deine treffenden Karikaturen und dein neues Buch Brunos Jagdfieber den Leserinnen und Leserinnen von Freiheit für Tiere ans Herz!

Das Buch: Brunos Jagdfieber

»Brunos Jagdfieber« erschien 2013 bei Ueberreuter.

»Brunos Jagdfieber« erschien 2013 bei Ueberreuter.

Achtung Jäger, jetzt wird zurückgeschossen! Der bekannte österreichische Karikaturist Bruno Haberzettl beschäftigt sich mit seinem Lieblingsthema: der Jagd. Und jedes Bild ist ein Treffer: von den verschiedenen Jägertypen zu den absurden Ausprägungen ihres Hobbys.

Die genialen Karikaturen bieten eine Fülle an Details und Pointen, die es zu entdecken gilt. Mit seinem feinen, bissigen Humor nimmt Haberzettl die Jäger auf einmalige Weise auf's Korn.

Ein wunderbar originelles Geschenk für alle humorvollen Jagdgegner und solche, die es noch werden möchten.

Bruno Haberzettl: Brunos Jagdfieber
Ueberreuter-Verlag 2013 ISBN: 978-3800075669
Hardcover 96 Seiten Preis: 19,50

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Freiheit für Tiere 3/2023

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Freiheit für Tiere 2/2023

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Freiheit für Tiere 1/2023

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Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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DVD: Der Boden, auf dem wir leben

Artikelnummer: 312

Das Leben im Boden unter unseren Füßen ist ein gigantischer Mikrokosmos von unvorstellbarer Dimension. Ohne diesen Kosmos gäbe es kein Leben auf der Erde, keine Pflanzen und keine Tiere. Doch der Mensch vernichtet das Bodenleben systematisch. Die Folgen sind jetzt schon offensichtlich: Die Zahl der Insekten ist um rund 80 % zurückgegangen und auch die Vögel werden immer seltener. Wie geht es weiter? Welche Alternativen gibt es? Und wird der Mensch sie nutzen?

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Wenn wir durch einen Wald oder über eine Wiese laufen, ist uns wenig bewusst, welch unglaubliches Wunder der Schöpfung sich direkt unter unseren Füßen befindet. Denn im Boden verbirgt sich - zum größten Teil unsichtbar für unsere Augen - billionenfaches Leben. Allein unter der Fläche eines Fußes existieren mehr Lebewesen, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt. Ohne diese ausgeklügelte Mikroschöpfung im Boden mit ihren winzigen Lebewesen gäbe es kein Leben auf der Erde.
Der Dokumentarfilm »Der Boden auf dem wir leben - der unbekannte Kosmos« aus dem Verlag Das Brennglas erklärt, warum das so ist.
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Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Rezepte aus: Vegan vom Grill

Bild: Luke Albert · aus: »Vegan vom Grill« von Katy Beskow. ars vivendi, 2023

»Freiheit für Tiere« stellt Ihnen drei Rezepte für die tierfreundliche Grillsaison vor:

· Blumenkohl und Mango in würziger veganer Joghurtmarinade

· Rauchige Paella mit Riesenbohnen und Oliven

· Gegrillte Wassermelone mit grünem Thai-Curry

Die vegane Backbibel

Toni Rodríguez’ vegane Patisserie ist eine Klasse für sich. Dafür hatte er über zwei Jahrzehnte geforscht und neue Rezepturen entwickelt, deren Geheimnisse er jetzt in seinem ersten Buch »Die vegane Backbibel« verrät. In über 100 Rezepten mit Schritt-für-Schritt-Fotografien leitet er leicht verständlich zum Backen der veganen Meisterwerke an. So gelingen Biskuitrollen, Torten und Tortenschnitten, Donuts, Tiramisu, Brioche und Tartes, Cheesecake, Flans (die normalerweise aus Unmengen an Eiern bestehen) und Macarons (ein französisches Baisergebäck, das hauptsächlich aus Eischnee besteht) 100% tierfreundlich. Mit seinem ersten Buch »Die vegane Backbibel« führt Toni Rodríguez Hobbybäcker und Profis in die hohe Kunst der veganen Patisserie ein. Dieses Meisterwerk lässt nicht nur die Herzen von Veganerinnen und Veganern höher schlagen!

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Rezepte aus: »Die vegane Backbibel« von Toni Rodríguez

"Erdlingshof" seit 1.4.2023 offiziell jagdfrei!

Alle Grundstücke des »Erdlingshofs« e.V., idyllisch gelegen im Landkreis Regen im Bayerischen Wald, sind mit Beginn des neuen Jagdjahres am 1.4.2023 offiziell jagdfrei! Und das betrifft nicht nur die Hofgrundstücke, die im Besitz der der beiden Vorstände Birgit Schulze und Johannes Jung stehen, sondern auch die Weideflächen, die dem eingetragenen Verein - also einer juristischen Person - gehören. Damit ist der »Erdlingshof« der erste Tierschutzverein in Deutschland, dem die jagdrechtliche Befriedung seiner Flächen gelungen ist! weiter

Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Tierschutzverein »Robin Hood«: Einsatz für Straßenhunde in Albanien

Der österreichische Tierschutzverein »Robin Hood« unterstützt neben Tierschutzprojekten und Tierrechts-Öffentlichkeitsarbeit in Österreich mehrere Tierschutzprojekte im Ausland. Dazu zählen ein Hilfsprojekt für Schlittenhunde in Grönland, der Einsatz für Streunerhunde in Rumänien mit Kastrationsprojekten und der Unterstützung von rumänischen Tierheimen sowie der Einsatz für Streunerhunde und Streunerkatzen in Albanien. Anfang 2023 reiste Marion Löcker, Gründerin und Vorsitzende von »Robin Hood«, zum dritten Mal nach Elbasan in Albanien, um sich ein Bild von der Lage der Streunertiere zu machen - und vor allem, um die Arbeit der Tierschützerinnen und Tierschützer vor Ort zu unterstützen.
Lesen Sie hier ihren Reisebericht.

Der Kolkrabe

Kolkraben faszinieren den Schweizer Biologen und Gebirgsökologen Prof. Dr. Heinrich Haller seit jeher. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. Bis heute zieht es ihn immer wieder in den Nationalpark, vor allem zu den Kolkraben. Seit sieben Jahren beobachtet er die Vögel intensiv. Ein Kolkrabenpaar, das er Rabea und Corvun nannte, schloss Freundschaft mit dem Naturforscher, so dass er die Vögel aus nächster Nähe beobachten und ihr Verhalten studieren konnte. Nun hat Heinrich Haller seine Sammlung aus atemberaubenden Bildern, persönlichen Erlebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auf über 200 Seiten in einem großformatigen Buch zusammengefasst. weiter

Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller

Der Schweizer Biologe Prof. Dr. Heinrich Haller hat in den Alpen Studien über Steinadler, Luchse, Rothirsche, Uhus, Kolkraben und andere Wildtiere durchgeführt. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. »Freiheit für Tiere« sprach mit dem renommierten Naturforscher über seine Begeisterung für wilde Natur und die darin lebenden Tiere sowie die Notwendigkeit von Überzeugungsarbeit, um die Idee, die Natur so weit wie möglich selbstständig wirken zu lassen, mehr in der Gesellschaft zu verankern.
Das Interview lesen

Federleicht - Das erstaunliche Leben der Spatzen

Sie leben mitten unter uns in unseren Dörfern, Städten und den heimischen Gärten, sie landen auf Bistro-Tischen und in Biergärten, um blitzschnell von unserem Kuchen oder sogar Pommes zu stibitzen - und doch wissen wir so wenig über sie: Spatzen, auch Sperlinge genannt. Im Gefolge des Menschen haben sie fast den gesamten Globus besiedelt. Doch leider sind auch Spatzen inzwischen stark bedroht: die Bestände haben bis zu 80 Prozent abgenommen. In ihrem Buch "Das erstaunliche Leben der Spatzen" laden uns die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter zu einer Entdeckungsreise ein in die geheime Welt eines vermeintlichen "Allerweltsvogels". weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Legalisierte Tierquälerei

Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist
Seit Jahren dokumentiert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland anhaltend schlechte Zustände für Tiere in der deutschen Landwirtschaft und das, obwohl der Umwelt- und Tierschutz im deutschen Grundgesetz als Staatsziel verankert ist. Wie sich die Regierung beim Tierschutz aus der Pflicht nimmt, welche grausamen Bereiche der Tierindustrie stattdessen sogar noch mit Steuergeldern subventioniert werden, und was das für die Tiere bedeutet, lesen Sie im folgenden Bericht.

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter

Eier in Fertigprodukten: Versteckte Tierqual

Für jeden Tierfreund ist es selbstverständlich, keine Eier aus Käfighaltung zu kaufen. Doch vielen Tierfreunden ist die Problematik von Eiern in verarbeiteten Produkten nicht bewusst: Denn in Nudeln, Gnocchi, Mayonaise & Dessings, Kuchen & Keksen, Süßigkeiten und Fertiggerichten werden noch immer Eier verarbeitet, welche die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ablehnt: nämlich Eier aus Käfighaltung. weiterlesen