Luxemburg: Füchse werden weiterhin nicht bejagt
Die Abgeordnetenkammer in Luxemburg hat entschieden, dass es beimVerbot der Fuchsjagd bleibt.
In Luxemburg ist die Fuchsjagd seit 1. April 2015 verboten. Zunächst sollte das Verbot für ein Jahr gelten. Die Jäger liefen gegen das ganzjährige Verbot der Fuchsjagd Sturm und sammelten 10.327 Unterschriften gegen das Fuchsjagdverbot.
Am 11. Mai 2015 fand darüber eine öffentliche Anhörung vor der Abgeordnetenkammer statt. Wildtierschutz Deutschland übergab an diesem Tag gemeinsam mit Tierschützern aus
Luxemburg mehr als 12.000 Unterschriften für die Beibehaltung des Fuchsjagdverbots an Camille Gira, den Staatssekretär des Umweltministeriums. Parlamentspräsident Mars di Bartolomeo sagte in seiner Einleitung, dass Tierschützer drei Petitionen für die Beibehaltung des Fuchsjagdverbots vorgelegt hätten.
Bei der Anhörung malten die Jäger wieder ihr bekanntes Jägerlatein an die Wand: Die Fuchs-Population werde sich verfünffachen, behauptete Jäger-Präsident Georges Jacobs.
Staatsekretär Camille Gira entgegnete: In den vergangenen Wochen war immer von einer Verdreifachung die Rede. Die Jäger sollen jetzt endlich einmal belegbare Zahlen bringen.
Mehr Tote durch Jagdunfälle als durch Fuchsbandwurm
Auch die angebliche die Gefahr der Verbreitung des Fuchsbandwurms wies der Staatsekretär erneut zurück: Es seien in Luxemburg nur zwei Fälle von Fuchsbandwurm-Erkrankungen belegt, keiner sei tödlich verlaufen. In Deutschland hat es im letzten Jahr zwei Tote durch eine Fuchsbandwurminfektion gegeben, die Zahl der Toten durch Jagdunfälle lag bei 40 , zitierte das Luxemburgische Tagblatt Staatssekretär Gira.
Wann kommt das Fuchsjagdverbot in Deutschland?
Füchse werden in Deutschland ganzjährig bejagt und haben keine Schonzeit. Jahr für Jahr töten die Jäger über eine halbe Million Füchse. Dabei erfüllen Füchse eine wichtige ökologische Aufgabe in der Natur ( Gesundheitspolizei des Waldes ). In unbejagten Gebieten reguliert das Sozialsystem der Füchse die Population weit effektiver, als es der Mensch jemals könnte. Ganz im Gegenteil: Je stärker Füchse bejagt werden, desto mehr Nachwuchs gibt es. Und dies dient wiederum nur denen, die Freude daran haben, Jagd auf Füchse zu machen.
Die Grünen-Landtagsfraktionim Saarland hat inzwischen eine Anfrage an die Landesregierung zur Fuchsjagd gestellt, warum die Landesregierung die Fuchsschonzeit verkürzt hat und generell weiter an der Fuchsjagd festhält. Die Fuchsjagd hat keinen regulierenden Einfluss auf die Fuchspopulation. Dies haben wissenschaftliche Studien hinlänglich gezeigt , so der Fraktions vorsitzende Hubert Ulrich. Aus diesem Grund hat Luxemburg im April 2015 die Fuchsjagd zunächst für die Dauer von einem Jahr verboten, um im Anschluss eine Bestandsaufnahme zu machen. Man sah auch in Bezug auf die verschwindend gering gewordene Gefahr durch Tollwut oder den Fuchsbandwurm keine Legitimation für die Tötung von Füchsen mehr.
Quellen:
Luxemburgisches Tagblatt, 11.5.2015
gruene-fraktion-saar.de, Pressemitteilung vom 31.5.2015
Wildtierschutz Deutschland, 5.6.2015, www.wildtierschutz-deutschland.de