Trinkwasser-Knappheit durch Tierproduktion
UNESCO: World Water Development Report 2015
Die Warnung der UNESCO ist dramatisch: In den nächsten Jahren droht eine Verschärfung der Trinkwasser-Knappheit. Bereits heute fehlt fast einer Milliarde Menschen der Zugang zu sauberem Wasser, jedes Jahr sterben etwa 3,5 Millionen Menschen an den Folgen schlechter Wasserversorgung.
Die landwirtschaftliche Produktion ist laut dem UNESCO-Bericht für 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich.
Für die Produktion von nur 1 Kilo Rindfleisch
werden bis zu 16 Kilo Getreide oder Sojabohnen und 15.400 Liter Wasser verbraucht - wertvolle Lebensgrundlagen, welche hungernde Menschen ernähren könnten. Und: In einem Kilo Rindfleisch stecken so viele Emissionen, wie in einer Autofahrt von 250 Kilometer. Bild: mrgarry - Fotolia.com
Das Problem: 70 Prozent der angebauten Nutzpflanzen dienen nicht als Nahrung für Menschen, sondern landen in den Futtertrögen der industriellen Massentierhaltung. Dabei ist die Viehzucht äußerst ineffizient in der Nutzung der Ressourcen: Für jedes Kilo Rindfleisch werden 16 Kilo Getreide (Mais, Soja, Weizen) verfüttert.
Hinzu kommt: Die Produktion von Fleisch und Milch verschlingt ein Vielfaches mehr an Wasser als der Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Getreide oder Gemüse. Für die Produktion von nur 1 Kilo Rindfleisch werden bis zu 15.400 Liter Wasser verbraucht - das ist so viel Wasser wie der Jahresverbrauch bei täglichem Duschen. Zum Vergleich: Für die Produktion von 1 Kilo Weizen werden 1.300 Liter Wasser gebraucht, für 1 Kilo Kartoffeln 255 Liter und für 1 Kilo Karotten nur 131 Liter.
Drastische Reduzierung des Fleischkonsums
Forscher warnen seit langem, dass das Wasser knapp wird. Das Stockholm International Water Institute hat bereits 2012 berechnet, dass die Menschen in den nächsten 40 Jahren fast komplett zu Vegetariern werden müssen, um katastrophale Auswirkungen der Wasser- und Nahrungsmittelknappheit zu verhindern. Der Fleischkonsum müsse deutlich reduziert werden, damit mit dem verfügbaren Wasser und Ackerland Lebensmittel für die wachsende Weltbevölkerung angebaut werden könnten.
Quellen
UNESCO: World Water Development Report 2015 |