"Vogelgrippe"-Gefahr kommt aus Massentierhaltung
Es gibt keinen Nachweis dafür, dass Wildvögel eine Gefügelhaltung infiziert haben , stellen Ornithologen in einer aktuellen wissenschaftlichen Publikation klar. Die gefürchteten Mutationen der Vogelgrippeviren sind zuerst in Geflügel-Massenhaltungen ausgebrochen. In der Folge wurden auch Wildvögel infiziert.
Viren für leichte Vogelgrippe sind fast weltweit verbreitet und führen normalerweise nur zu milden Erkrankungen bei infzierten Vögeln oder diese bleiben sogar symptomlos. Gefürchtet ist die Mutation zu hoch pathogenen Vogelgrippeviren.
Die renommierten Ornithologen Klemens Steiof, Dr. Johan Mooij und Dr. Peter Petermann vom Wissenschaftsforum Avitäre Influenza WAI widerlegen in einer aktuellen wissenschaftlichen Publikation die Wildvogelthese zum Auftreten hoch pathogener Vogelgrippeviren: Bei Wildvögeln gehe durch die schwere Erkrankung die Mobilität und die Fähigkeit zu normalem Sozialverhalten rasch verloren. In Beständen wildlebender Vögel führt dies zu einer schnellen natürlichen Eliminierung der hochpathogenen Viren, zumal ausgeschiedene Viren schnell durch UV-Einstrahlung und Wärme zerstört werden .
Anders sei dies in Gefügelhaltungen mit einer großen Zahl von Vögeln auf engem Raum: Hier steht ein zunächst praktisch unbegrenztes Reservoir von Wirtsvögeln zur Verfügung, die unvermeidlich in Kontakt zu den erkrankten oder sterbenden Vögeln kommen. Die hochpathogenen Viren können sich unter diesen Bedingungen rasch verbreiten, was nach einer gewissen Inkubationszeit zu einer exponentiell ansteigenden Mortalität im Bestand führt.
Bei weltweit 800.000 untersuchten Wildvögeln wurden die gefürchteten hoch pathogenen Vogelgrippeviren gefunden, wenn das Virus zuvor in der Gefügelwirtschaft zirkulierte, wo es in der Regel zuerst in geschlossenen Massentierhaltungen auftrat.
Quelle: Steiof, K., J. Mooij & P. Petermann 2015: Die "Wildvogelthese" zum Aufreten hoch pathogener Vogelgrippeviren aktueller Stand und kritische Prüfung der Position des Friedrich-Loeffer-Instituts. Vogelwelt 135: 131 145. pdf-download
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