Studie: »Qualzucht« bei »Nutz«-Tieren

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Bild: www.peta.de

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Die Züchtung von Milchkühen, Mastrindern, Schweinen, Legehennen, Masthühnern und Puten auf immer schnelleres Wachstum und höhere Lege- und Milchleistung führt zu unvorstellbarem Leiden in den Ställen. Das geht aus einer Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde hervor.

Die einseitige Züchtung auf Leistung und Ertrag belastet den Organismus der Tiere immer mehr. So heißt es in der Studie: Leistungsbedingte Gesundheitsstörungen sind häufig festzustellen. Zu den wichtigsten gehören bei Milchkühen Fruchtbarkeitsstörungen, Euter- und Klauenentzündungen, bei Sauen Fruchtbarkeitsstörungen und Lahmheiten, bei schnell wachsenden Mastschweinen und Mastgeflügel (Hähnchen und Puten) Herz-Kreislauf-Probleme und Beinschäden (z.B. Gelenkerkrankungen). Die Zucht auf übergroße Brustmuskulatur bewirkt, dass Hähnchen und Puten nicht mehr normal laufen können.

Krankheiten, Schmerzen - und kein natürliches Verhalten möglich

Im Jahr 1955 gab eine Kuh 3.762 Liter Milch pro Jahr. Bis 2011 hat sich diese Menge mehr als verdoppelt: auf durchschnittlich 8.173 Liter. Parallel dazu hat sich die Nutzungsdauer der Milchkühe halbiert: Kühe geben heute nur noch durchschnittlich 2,2 Jahre Milch - dann werden sie geschlachtet. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kühe noch nicht einmal ausgewachsen.

Hühner legen heute rund 300 Eier im Jahr - fast dreimal so viel wie früher. Etwa 10 Prozent der Legehennen sterben bereits während ihrer mit rund einem Jahr ohnehin kurzen Nutzungszeit . 55 bis 90 Prozent der Masthühner, Puten und Mastschweine weisen Studien zufolge oft schmerzhafte Gelenkerkrankungen auf.

Neben den gesundheitlichen Belastungen sind starke Verhaltens einschränkungen festzustellen: So bewegen sich Hähnchen und Puten im Verlaufe der Mast immer weniger und liegen meistens auf der feuchten Einstreu, was Hautentzündungen begünstigt. Ferner sind Hähnchen kaum noch in der Lage, erhöhte Sitzstangen anzufliegen oder Ausläufe zu nutzen.

Diese Gesundheits- und Verhaltensprobleme seien tierschutzrelevant im Sinne des Tierschutzgesetzes. Denn das Tierschutzgesetz verbietet ausdrücklich so genannte Qualzuchten ( 11b), also Züchtungen, die zu Schmerzen führen. Dieser Paragraph ist jedoch nie vollzogen worden , kritisiert der Leiter der Studie, Prof. Dr. Bernhard Hörning. Das Bundeslandwirtschaftsministerium habe nicht präzisiert, was genau mit Qualzucht von Nutztieren gemeint ist.

Tierleid nicht mehr in Auftrag geben

Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dieses Tierleid zu beenden. Wie? - Ganz einfach: Geben Sie keinen Auftrag mehr für Tierquälerei! Wenn Sie kein Fleisch essen, müssen keine Tiere für Sie gemästet und getötet werden. Wenn Sie von Kuhmilch-Produkten auf pflanzliche Alternativen wie Sojamilch, Hafer-, Reis- oder Nussmilch umsteigen, müssen keine Kühe für Sie leiden und noch im Jugendalter sterben. Und ist das Frühstücksei es wirklich wert, dass Millionen männliche Eintagküken geschreddert oder vergast und die Hennen so zusammengepfercht werden, dass sie ihres natürlichen Verhaltens und ihrer Gesundheit beraubt werden - und nach nur 15 Monaten Lebenszeit im Schlachthof enden? Obendrein tun Sie auch
Ihrer Gesundheit etwas Gutes!

Quelle der Studie: Qualzucht bei Nutztieren. Prof. Dr. Bernhard Hörning, Hochschule Eberswalde, 2013.
Im Internet:
www.topagrar.com/dl/4/1/8/2/0/8/Studie.pdf