Die Gartenhummel: Gartentier des Jahres
Die Gartenhummel ist »Gartentier des Jahres« 2023. Damit führt zum zweiten Mal in Folge eine Wildbiene die Publikumswahl der Heinz Sielmann Stiftung an: 2022 war die Blauschwarze Holzbiene zum »Gartentier des Jahres« gewählt worden.
Die Gartenhummel ist an ihrer Färbung leicht erkennbar: Ihr schwarzer Körper hat drei goldgelbe Querstreifen, das Hinterteil ist weiß. Wenn sie ein reiches Blühangebot an
Wildpflanzen, Wildrosen und ungefüllten Rosen, Stauden und Gartenkräutern wie Lavendel, Salbei, Minze oder Rosmarin vorfindet, besucht sie gerne unsere Gärten.
Hummeln: Wichtige Bestäuber
Mit ihrem extrem langen Rüssel kann die Gartenhummel bis zu zwei Zentimeter tief in Blüten hinabtauchen und kommt so auch an den Nektar besonders tiefgründiger Blütenkelche heran. Das macht sie zu einem wichtigen Bestäuber vieler Wild- und Kulturpflanzen. So sind Hummeln die wichtigsten Bestäuber bei Tomaten, weil sie durch Vibration die Pollen der Tomaten, die sehr fest in den Pollensäcken sitzen, besser als jedes andere Insekt herausschütteln. Außerdem transportieren Hummeln in ihrem dichten Pelz besonders viel Pollen von einer Blüte zur anderen und bestäuben sie.
Hummeln leben in Völkern zusammen
Gartenhummeln gehören zu den staatenbildenden Insekten. Sie leben in kleinen Völkern aus wenigen hundert Individuen, von denen nur die Jungköniginnen überwintern, um im Frühjahr neue Völker zu gründen. Sie bauen ihre Nester in verlassenen Mäuse- oder Vogelnestern, leeren Vogelbrutkästen oder in Komposthaufen - und gerne auch in »Insektenhotels«.
Naturnahe Gärten fördern die Artenvielfalt
Wer Gartenhummeln im Garten fördern möchte, sollte auf eine Vielfalt an heimischen Blühpflanzen achten, so dass Hummeln - aber auch andere Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge - sowohl im Frühling, als auch im Sommer und Herbst blühende Pflanzen finden: von den ersten Krokussen im Frühling über blühende Obstbäume, Wildblumen, Stauden wie Glockenblumen, Gartenkräuter, Tomaten und Ackerbohnen sowie Schmetterlingsblütler wie Klee, Lupinen und Ginster.
Mit der Wahl zum »Gartentier des Jahres« macht die Heinz Sielmann Stiftung seit 2010 auf die ökologische Bedeutung von Gärten und zugleich auf den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft aufmerksam.