Die Wahrheit über Wolle
bei der Schur geschlagen und blutig verletzt
Die australische Wollindustrie ist die größte der Welt: 90 Prozent der Merinowolle kommen von dort. Doch wie die Wolle produziert wird, ist wenig bekannt. Recherchen der Tierrechtsorganisation PETA werfen jetzt einen schockierenden Blick hinter die Kulissen: Filmaufnahmen zeigen, wie Arbeiter den ängstlichen Schafen brutal ins Gesicht schlagen, sich auf Kopf und Hals der Tiere stellen, sie mit Schurmaschinen stechen und mit einem Hammer rücksichtslos in ihre Gesichter hauen. Oftmals tragen die Schafe große blutige Wunden davon, die die Arbeiter grob mit Nadel und Faden zusammennähen - ohne Schmerzmittel. Einige Schafe sterben an den Misshandlungen. Die PETA-Recherche zeigt ein Tier, dessen Hals so lange verdreht wurde, bis es durch Genickbruch starb.
Die Filmaufnahmen zeigen laut PETA nur einige der extremen Tierquälereien aus 19 verschiedenen Schurställen in Australien sowie auf 14 Farmen in den USA. Allein in Australien hätten die Ermittler von PETA USA 70 Arbeiter beobachtet, die für neun verschiedene Schur-Dienstleister Schafe in Victoria und New South Wales - Australiens top-wollproduzierenden Staaten - und South Australia quälten.
Nach Einschätzungen von PETA liegen klare Verstöße gegen die örtlichen Tierschutzgesetze vor. Die Tierrechtsorganisation forderte die zuständigen Behörden auf, Ermittlungen aufzunehmen und entsprechend Anzeige zu erstatten. Zu keiner Zeit während der Anwesenheit des Ermittlers wurde ein Arbeiter wegen des groben Umgangs mit den Tieren zurechtgewiesen.
90 % der Merinowolle kommt aus Australien
Wenn man im Geschäft einen Wollpullover kauft, stehen die Chancen hoch, dass die Wolle aus Australien, Neuseeland oder China kommt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden Schafe nicht mehr wegen der Wolle gehalten, sondern zur Fleischproduktion. Die Wolle, die bei der Schafschur anfällt, ist nicht konkurrenzfähig mit der importierten Ware aus dem Ausland. Viele Konsumenten fragen auch die besonders feine Wolle der australischen Merino-Schafe nach. Die heimische Wolle ist gröber und wäre teurer zu verarbeiten - deswegen wird sie als Abfall entsorgt oder verbrannt.
Das Leid der Schafe für die Wollproduktion
Die Schafe, die die Wolle für die Textilindustrie liefern, werden in Massentierhaltung gehalten und entsprechend behandelt. Die Rassen sind darauf gezüchtet worden, extrem viele Haare anzusetzen: Merinoschafen wurden Hautfalten angezüchtet, damit die Wollausbeute pro Tier noch größer ist.
Diese unnatürliche Menge an Wolle führt dazu, dass viele Schafe in den heißen Monaten unter der Hitze kollabieren und an Hitzschlag sterben. Außerdem sammeln sich in den Falten Feuchtigkeit und Urin. Von der Feuchtigkeit angezogen, legen Fliegen ihre Eier in den Hautfalten ab, und die ausgeschlüpften Larven können die Schafe bei lebendigem Leibe auffressen.
In dem Versuch, diesen Fliegenbefall zu verhindern, nehmen australische Schafzüchter einen barbarischen Eingriff an den Tieren vor: das Mulesing . Dazu werden die lebenden Schafe unter Gewaltanwendung auf den Rücken geworfen und ihre Beine zwischen Metallstäben fixiert. Dann schneidet man ihnen große Fleischstücke vom Bereich rund um ihren Schwanz weg.
Unprofitable Schafe enden unter Schlachtmesser
Wenn die Schafe für die Wollindustrie nicht mehr profitabel sind, werden sie in vielen Fällen in die Schlachthäuser des Nahen und Mittleren Ostens oder Nordafrika verschickt. Jahr für Jahr werden fast 3 Millionen Schafe in Australien auf Schiffen zusammengepfercht. Auf den mehrstöckigen Frachtern, vollgestopft mit unzähligen verängstigten Tieren, herrschen Hitze, Seuchen und Wassermangel - tausende Schafe verenden während des Transports. Für die Überlebenden endet die grausame Reise mit dem Schlachtmesser: mit Kehlschnitt, ohne Betäubung.
keine tierquälerischen Wollprodukte zu verkaufen
Schafe haben schreckliche Angst davor, zu Boden gedrückt zu werden - ganz abgesehen von den Schlägen und dem Missbrauch durch Arbeiter, die sich auf die Tiere stellen oder ihre Köpfe auf den harten Boden schmettern , so die PETA-Vorsitzende Ingrid E. Newkirk. PETA fordert den Textilhandel auf, sich gegen diese Tierquälerei auszusprechen und keine Wollprodukte mehr anzubieten. Darüber hinaus bitten wir Verbraucher weltweit, keine Wolle bzw. Wollprodukte zu kaufen.
PETA hat die schockierenden Filmaufnahmen an führende Modehäuser verschickt - darunter Ralph Lauren, Breuninger und Karstadt - und fordert die Unternehmen mit einer Petition dazu auf, den Verkauf aller Wollprodukte aus Tieren einzustellen.
Die größte Macht haben wir Verbraucher: Entscheiden Sie sich beim Einkauf für Pullover, Mäntel, Schals und Mützen ohne Schafwolle! Und: Schließen Sie sich der Petition an Karstadt, Ralph Lauren und Breuninger an!
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Film & Petition: wolle.peta.de |