Studie: Fische kümmern sich um ihre Freunde
Bisher gingen die meisten Menschen davon aus, dass Fischen die Voraussetzung für komplexe kognitive und soziale Fähigkeiten fehlen würden. Jetzt haben Forscher nachgewiesen: Fische kümmern sich umeinander und arbeiten zusammen.
Wenn es darum geht, einander zu helfen und sozial zu interagieren, sind Fische weiterentwickelt als angenommen. Seekatzenpaare beispielsweise unterstützen sich gegenseitig bei der Nahrungsaufnahme: Wenn ein Partner frisst, steht der andere quasi Wache. Wir stellten fest, dass Seekatzenpaare ihre Bewachungsphasen genau koordinieren. So können sie dem Partner, mit dem sie auf Futtersuche gehen, die nötige Sicherheit bieten , erklärt Dr. Simon Brandl vom Centre of Excellence for Coral Reef Studies in Queensland, Australien.
Die wechselseitige Zusammenarbeit mit einem Partner setze komplexe kognitive und soziale Fähigkeiten voraus. Fische würden gemeinhin als kalt, unsozial und unintelligent angenommen, so Dr. Brandl. Die neuen Forschungsergebnisse bewiesen das Gegenteil: Fische sind in der Lage, in gegenseitigen kooperativen Systemen zu interagieren. Ein derartiges Verhalten wurde bisher bei hochsozialen Vögeln und Säugetieren dokumentiert.
Unsere Ergebnisse sollten dazu führen, Fische als hoch entwickelte Organismen mit komplexen sozialen Verhaltensweisen zu verstehen , so Co-Autor Professor Bellwood. Es sei ein Wandel nötig, Fische als fühlende Wesen zu verstehen und ethisch zu behandeln.
Die Studie des Centre of Excellence for Coral Reef Studies der James Cook University erschien im Wissenschaftsjournal Nature Scientific Reports.
Quellen:
Simon J. Brandl, David R. Bellwood. Coordinated vigilance provides evidence for direct reciprocity in coral reef fishes. Scientific Reports, 2015; 5: 14556 DOI: 10.1038/srep14556
Fish care for their friends too! Care and co-operation observed in species for the first time. In: dailymail.co.uk, 1.10.2015.
www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-3256151/Fish-care-friends-Care-operation-observed-species-time.html