Vegane Ernährung: Emissionen rückgängig machen
rückgängig machen
Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass durch vegane Ernährung bis zum Jahr 2050 die Menge an Emissionen aus der Atmosphäre rückgängig gemacht werden könnte, die in 16 Jahren durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt wurde. Die Ergebnisse der Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht.
Drei Zukunftsszenarien für das Jahr 2050
Die Wissenschaftler um Prof. Matthew N. Hayek vom Department of Environmental Studies der New York University, Helen Harwatt von der Harvard Law School in Cambridge, William J. Ripple vom Department of Forest Ecosystems and Society der Oregon State University und Nathaniel D. Mueller vom Department of Ecosystem Science and Sustainability der Colorado State University untersuchten drei mögliche Szenarien für das Jahr 2050:
1. Wenn die Nachfrage nach tierischen Produkten wie bisher weiter steigt, würde dies unweigerlich zu weiterer Umweltzerstörung führen. Dies würde nicht nur einen Anstieg der gesamten Treibhausgasemissionen zur Folge haben und somit erheblich zum Klimawandel beitragen: Die zusätzliche Rodung der Wälder und die Zerstörung von Ökosystemen - hauptsächlich für die Futtermittelproduktion und für neue Weideflächen - würden zudem das Potenzial der Wälder zur CO2-Aufnahme verringern. Zusätzlich produziert die Massentierhaltung große Mengen an Methan, ein Treibhausgas, das 25 Mal klimaschädlicher ist als CO2.
2. Das Szenario einer 70-prozentigen Reduzierung des weltweiten Fleischkonsums würde die Menge an Emissionen aus der Atmosphäre kompensieren, die in den letzten 9 Jahren durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt wurde.
3. Globaler Veganismus würde die gleiche Menge an Emissionen aus der Atmosphäre kompensieren, die in 16 Jahren durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt wurde - somit fast doppelt so viel wie im zweiten Szenario.
Landflächen für natürliche Vegetation
Eine vegane Welt würde jedoch nicht nur erhebliche Emissionsmengen kompensieren, sondern auch enorme Landflächen für die Wiederherstellung der natürlichen Vegetation freigeben, in der Wälder wieder nachwachsen und natürlich gedeihen können. Auf diese Weise ließe sich eine Naturläche von über sieben Millionen Quadratkilometer wiederherstellen, das entspricht der Größe Australiens.
Laut der Studie kann eine Wiederaufforstung von ehemals tierwirtschaftlich genutzten Landflächen erhebliche zusätzliche Mengen an CO2 absorbieren und zudem Zeit für effektivere, erneuerte Nachhaltigkeitsbemühungen auf der ganzen Welt gewinnen. Studienleiter Prof. Matthew Hayek betont, dass die Wiederherstellung einheimischer Wälder den Ländern die benötigte Zeit verschaffen könnte, um ihre Energienetze auf eine erneuerbare, fossilfreie Infrastruktur umzustellen.
Verschmutzung des Trinkwassers
Der Flächenbedarf für den Anbau von Tierprodukten macht 83 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde aus - eine enorme Landverschwendung für nur 18 Prozent der Kalorien und 37 Prozent der Proteine. Die ausgedehnte Flächen nutzung für die Fleisch- und Milchwirtschaft zerstört die einheimische Vegetation und ganze Ökosysteme.
Im Gegensatz dazu kann der Anbau von Nahrungsmitteln aus pflanzlichen Proteinen, wie etwa Linsen und Bohnen, die Menschheit mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgen, beansprucht dabei jedoch nur einen geringen Teil der für die Fleisch- und Milchproduktion benötigten Fläche. Die weltweite Nutzung landwirtschaftlicher Flächen könnte um mehr als 75 (!) Prozent reduziert werden, wenn die Weltbevölkerung den Konsum von Fleisch- und Milchprodukten einstellen würde. Dies entspricht einer Fläche, die so groß ist wie die USA, China, Australien und die EU zusammen.
Eine vegane Welt wäre außerdem vorteilhaft für die Wasserqualität und -quantität, den Lebensraum von Wildtieren und die biologische Vielfalt. Die Co-Autorin der Studie, Helen Harwatt, betont, dass intakte, funktionierende Ökosysteme und angemessene Lebensräume für Wildtiere dazu beitragen, das Risiko für Pandemien zu verringern.
Quelle: Matthew N. Hayek, Helen Harwatt et al.: The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land. In: Nature Sustainability, 2020
www.nature.com/articles/s41893-020-00603-4