Studie: Je mehr tierisches Protein, desto höher die Sterblichkeit
Fleisch, Eier und Milchprodukte enthalten nicht nur tierisches Protein, sondern auch Cholesterin und gesättigte Fette. Viele Menschen bekommen im Laufe ihres Lebens von ihrem Arzt gesagt, dass sie Cholesterin und gesättigte Fette reduzieren sollen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und den erhöhten Blutdruck zu senken. Hinzu kommt: Durch den Konsum von Eiern und rotem Fleisch entstehen in unserem Darm toxische Metaboliten, das sind giftige Stoffwechselprodukte. Diese erhöhen das Risiko für Schlaganfall, Myokardinfarkt oder Gefäßtod sowie für Typ-2-Diabetes. Dies zeigte eine Studie von Forschern des Schlaganfallprävention- und Atherosklerose-Forschungszentrums in Ontario, Kanada, die im renommierten »Journal of the American Heart Association« veröffentlicht wurde ( https://doi.org/10.1161/JAHA.120.017066).
Viele Menschen glauben, dass sie tierisches Protein aus Fleisch, Eiern und Milchprodukten bräuchten und dass tierisches Protein höherwertiger sei als pflanzliche Proteine. Auch viele Sportler denken, dass tierisches Protein zum Aufbau von Muskeln nötig ist. Klare Argumente für pflanzliche Proteine liefert nun eine aktuelle Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums: Je mehr tierische Proteine verzehrt werden, desto höher ist die Sterblichkeit! Pflanzliche Proteine dagegen senken das Risiko eines vorzeitigen Todes.
Ein Wissenschaftlerteam des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg untersuchte in einer großen Studie mit rund 24.000 Teilnehmern, wie sich tierische und pflanzliche Eiweiße auf den Körper und das Sterblichkeitsrisiko auswirken. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Nutrients veröffentlicht.
Die zentralen Ergebnisse der Studie:
>> Je mehr tierisches Protein verzehrt wird, desto höher ist die Sterblichkeit. Dies zeigte sich vor allem bei typischer Low-Carb-Ernährung mit viel tierischem Protein und wenig Kohlenhydraten aus pflanzlichen Lebensmitteln (wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Nüsse).
>> Je weniger tierisches Protein und je mehr pflanzliches Protein verzehrt wird, desto mehr sinkt die Gesamtsterblichkeit.
Die Forschenden kommen zu dem Schluss: »Insgesamt deuten die Ergebnisse unserer und anderer Studien darauf hin, dass ein höherer Anteil an Nahrungsenergie aus tierischem Protein in Kombination mit einer geringen Energieaufnahme aus Kohlenhydraten oder Nahrungsfetten das Sterblichkeitsrisiko erhöht.«
Quelle: Bajracharya, R.; Katzke, V.; Mukama, T.; Kaaks, R.: Effect of Iso-Caloric Substitution of Animal Protein for Other Macro Nutrients on Risk of Overall, Cardiovascular and Cancer Mortality: Prospective Evaluation in EPIC-Heidelberg Cohort and Systematic Review. Nutrients 2023, 15, 794.