Streuner! Straßenhunde in Europa

Bild: Stefan Kirchhoff

Bild: Stefan Kirchhoff

Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Immer mehr Tierfreunde haben einen ehemaligen Straßenhund beziehungsweise einen Hund aus dem Ausland zu sich nach Hause geholt. Und immer mehr Menschen engagieren sich im Auslandstierschutz oder wollen sich für Straßenhunde einsetzen. Doch wie leben Straßenhunde eigentlich? Ist die Situation in den Ländern wirklich immer so grausam, wie man es oft im Tierschutz mitbekommt? Ist es in jedem Fall richtig, Straßenhunde zu retten ? Kann ein Leben auf der Straße mit all
ihren Gefahren lebenswerter sein als eingesperrt? Was ist besser für diese Hunde: In ihrer Heimat in Freiheit auf der Straße zu leben, im Tierheim zu landen oder zu uns nach Deutschland geholt zu werden? Und werden wir hier in Deutschland unseren Haushunden überhaupt gerecht?

Stefan Kirchhoff, Jahrgang 1978, wollte genau dies in Erfahrung bringen. Der gebürtige Ostfriese ist Tierschützer und arbeitete viele Jahre als Tierpfleger in Tierheimen beim Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (BMT). Er war Beiratsmitglied des BMT, Ausbilder für das Tierheim und Mitglied im Prüfungs ausschuss der Tierpfleger. Erfahrungen mit verwilderten Haushunden gewann er durch seine eineinhalbjährige Zusammenarbeit als stellvertretender Projektleiter mit Günther Bloch innerhalb des Tuscany Dog Projektes. In dieser Feldstudie hat er in Italien das Verhalten verwilderter Hunde beobachtet. Das Projekt ist innerhalb der Hundeszene sehr bekannt geworden, da Günther Bloch ein Buch und eine DVD zu diesem Thema herausgegeben hat.

Stefan Kirchhoff reiste mit seinem Fotoapparat

Stefan Kirchhoff reiste mit seinem Fotoapparat

quer durch Europa und dokumentierte das Leben der Straßenhunde. Während seiner Reise wurde das klassische Bild des Straßenhundes komplett über den Haufen geworfen: Viele Streuner sind dem Menschen sehr zugetan. · Bild: Stefan Kirchhoff · Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Wie leben Straßenhunde eigentlich?

Während meiner Tierschutztätigkeit habe ich tausende von unterschiedlichen Hunden kennen gelernt. Jeder bringt seine eigene Geschichte, eigene Erfahrungen und einen individuellen Charakter mit , so Stefan Kirchhoff. Im Besonderen gilt dies für Auslandshunde, mit denen ich nicht nur als Tierpfleger im Tierschutz zu tun hatte . Innerhalb der letzten 12 Jahre hauptberuflicher Tierschutzarbeit war er in Ländern wie Ungarn, Teneriffa, Rumänien, Norditalien tätig.

Über die grundsätzliche Notwendigkeit des Auslandstierschutzes besteht unter Tierschützern weitgehend Einigkeit. Doch die Frage, was das Beste für Straßenhunde ist, ist pauschal nicht zu beantworten. Es gibt unzählige Tierschutzorganisationen und Privatpersonen, die Hunde aus dem Ausland nach Deutschland holen. Im Internet findet man zahlreiche Bilder von Hunden, die Furchtbares mitmachen mussten. Doch wie leben die Tiere vor Ort wirklich? Wie organisieren sie sich und was machen sie den ganzen Tag? Werden sie von Menschen versorgt? Wie ist die Einstellung der Menschen in den jeweiligen Ländern zu den Streunern?

Diese Fragen führten bei Stefan Kirchhoff zu dem Wunsch, das Leben der Streunerhunde genauer zu dokumentieren. Das Sammeln der Informationen und das Dokumentieren habe ich ab März 2013 mit einer dreimonatigen Reise in meinem Wohnmobil durch Italien, Griechenland, Türkei, Bulgarien, Rumänien und Serbien abgerundet. In seinem Buch Streuner! Straßenhunde in Europa stellt er Leben und Verhalten der Straßenhunde sehr anschaulich und mit vielen Fotos dar.

Das Straßenhund-Leben kann natürlich sehr viele Nachteile mit sich bringen und das wird auch oft dokumentiert , sagt Stefan Kirchhoff. Natürlich gibt es vergiftete Hunde, verstümmelte Hunde und die Jagd von Hundefängern auf die herrenlosen Vierbeiner. Doch er hat auch ganz andere Hunde erlebt. Die Bilder in seinem Buch entsprechen nicht dem typischen Bild eines kranken und Mitleid erregenden Streuners. Es gibt auch sehr, sehr schöne Situationen auf der Straße. Ich habe gut genährte Straßenhunde gesehen, wo man nicht davon reden kann, dass sie täglich ums Überleben kämpfen.

Eines der wenigen echten Rudel,

Eines der wenigen echten Rudel,

die der Tierschützer unterwegs gesehen hat. Straßenhunde leben meist in einer Gruppe. Nur verwandte Tiere bilden ein Rudel mit intensiven Sozialkontakten: Sie liegen eng zusammen, schmusen und lecken sich gegenseitig. Bilder: Stefan Kirchhoff · Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Wie ist die Situation in den einzelnen Ländern?

Seine Reise führte Stefan Kirchhoff zuerst nach Italien. Im Süden gibt es viele Straßenhunde. Da überall Müll rumliegt, finden sie genug zu essen. Viele haben sich ein Zuhause gesucht, liegen beispielsweise vor einer Pizzeria, wo sie geduldet werden und suchen den Kontakt zu Menschen. Doch in Italien sind Hunde fänger unterwegs, welche die Tiere in die Caniles bringen. Dafür gibt es Geld vom Staat. Hier geht es ums Geschäft: Da es für jeden Hund Geld gibt, haben die Betreiber der Caniles kein Interesse, die Hunde zu vermitteln. Und da fängt das eigentliche Elend an , erklärt der Tierschützer.

In der Türkei leben nebst Rumänien die meisten Straßenhunde in Europa. In vielen Regionen können die Hunde ungestört leben. Ich bin da ziemlich voreingenommen hingefahren, weil es immer heißt, die Moslems mögen keine Hunde und empfinden sie als unrein , berichtet der Tierschützer. Und dann habe ich dort Kinder gesehen, die mit Straßenhunden spielen, die Eltern standen daneben - das war überhaupt kein Problem. In manchen Städten habe er sogar Trinkbehälter für die streunenden Katzen und Hunde gesehen. Das Tierschutzgesetz in der Türkei schreibt das Einfangen, Kastrieren und wieder Aussetzen der Hunde vor. Das wird vom Staat finanziert. Die Hunde bekommen eine Ohrmarke, die zeigt, dass sie kastriert sind. Die Hunde werden dabei oft auch gleich entwurmt.

»Spätestens bei der Hundegruppe im Tulpenbeet

»Spätestens bei der Hundegruppe im Tulpenbeet

wäre in Deutschland Schluss mit Lustig und hysterische Mütter und Kleingärtner würden auf die Barrikaden gehen«, schreibt Stefan Kirchhoff. Die Toleranz der Bevölkerung gegenüber Straßenhunden in der Türkei sei höher als es deutsche Tierschützer oft propagieren. · Bild: Stefan Kirchhoff · Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Kinder spielen mit Streunern.

Kinder spielen mit Streunern.

· Bild: Stefan Kirchhoff · Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Viele Straßenhunde leben in Griechenland. Dort gibt es nicht sehr viele staatliche Tierheime und auch keine Hundefänger. Allerdings gebe es immer wieder einige Einheimische, die das Problem selbst lösen wollen, zum Beispiel durch Vergiftungen.

Spanien gilt als frei von Straßenhunden. Der Grund liegt im kontinuierlichen Wegfangen der Hunde durch staatliche Hundefänger. Nach 21 Tagen werden die Hunde getötet, wenn nicht vorher der Besitzer oder ein Tierschützer den Hund wieder aus dem Zwinger holt. In den Tierheimen sind überdurchschnittlich viele Jagdhunde wie Podencos und Galgos vertreten. Diese Hunde werden massenhaft vermehrt und ohne große Ausbildung in die Wildnis geschickt, um jagdbare Tiere aufzuscheuchen. Tierschützer helfen mit eigenen Tierheimen, die Straßen hundefrei zu halten, meist finanziert mit Spenden aus Deutschland. Leider macht es in Spanien keinen Sinn, die Hunde zu kastrieren und wieder freizulassen, da sie kurz danach von Hundefängern wieder eingefangen werden.

Auch in Ungarn ist das Töten der Straßenhunde nach Ablauf einer bestimmten Frist erlaubt: Die Hunde werden kontinuierlich weggefangen und getötet. Das Ergebnis ist: Es gibt keine Hunde auf der Straße. Aber zu welchem Preis? , fragt Stefan Kirchhoff.

Besonders viele Streuner gibt es in Rumänien. Die Strategie schwankt zwischen großflächigen Tötungsaktionen und Nichtstun. Europaweit fordern Tierfreunde ein Ende der Hundetötungen in Rumänien und Regelungen im Umgang mit Straßentieren auf EU-Ebene. Wenn keine Hundefänger unterwegs sind, haben es die Tiere oft gut: Ich habe stundenlang spielende Straßenhunde gesehen. Und wenn Straßenhunde spielen, dann geht es denen gut - psychisch und physisch. Sie sind einfach ausgeglichen , erklärt Kirchhoff. Weil die Hunde oft nicht kastriert sind, vermehren sie sich unkontrolliert. Wenn sich Menschen von den großen Hundegruppen bedroht fühlen, sind Vergiftungen, Misshandlungen und neue brutale Tötungsaktionen die Folge.

Straßenhunde

Straßenhunde

suchen mitunter auch gezielt Sozialkontakt zum Menschen. Nicht nur in der Hoffnung auf Futter: Manche Hunde werden durch Streicheln direkt anhänglich. · Bild: Stefan Kirchhoff · Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Die Lebensqualität der Straßenhunde, oder:

Wie sieht die Alternative aus?

Anhand welcher Kriterien kann man nun beurteilen, ob es einem Hund gut geht oder ob er leidet? Ich habe Straßenhunde gesehen, die ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben können , berichtet Stefan Kirchhoff. Streuner haben viele Möglichkeiten, von denen unsere Haushunde im goldenen Käfig nur träumen können... Alles, was sie tun, tun sie, weil sie sich dafür entschieden haben, sie dürfen selbst aus freien Stücken heraus Entscheidungen treffen.

Insgesamt fotografierte der Tierschützer auf seiner Reise 503 Hunde. Davon waren nur acht in schlechtem Ernährungszustand und nur einer schwer krank. Leichte gesundheitliche Auffälligkeiten wie Humpeln habe er bei neun Streuner gesehen. Insgesamt sei die große Mehrheit der Hunde, die er gesehen habe, in einem guten Zustand gewesen.

Dort, wo es Tötungsaktionen gibt, haben es sich Tierschützer zur Aufgabe gemacht, die Hunde von der Straße zu holen. Doch die Situation in den Tierschutz-Tierheimen sei oft alles andere als gut: Das liegt oft daran, dass die Tierschützer zu viele Hunde aufnehmen , berichtet Stefan Kirchhoff. Weil die Hunde auf engstem Raum zusammen sind und einander auch nicht ausweichen können, führt dies zu Aggressionen. Ich habe Hunde erlebt, die nur in einer Ecke gelebt haben . Sobald sie sich bewegten, wurden sie von anderen Hunden vertrieben.

Selbst wenn man zehnmal so viele Hunde nach Deutschland holen würde, gäbe es noch Abertausende Hunde, die ihr Leben in Tierheimen verbringen müssten.

In manchen Tierheimen habe Stefan Kirchhoff mehr Elend gesehen als auf der Straße. Zur Beruhigung muss ich natürlich erwähnen, dass es auch sehr gute, geradezu vorbildliche Tierheime gibt, welche jedoch leider die Ausnahme darstellen.

Bild: Stefan Kirchhoff

Bild: Stefan Kirchhoff

Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Die Bedeutung von Kastrationsprojekten

Große Bedeutung beim Thema Straßenhunde haben darum Kastrationsprojekte: Die Tiere werden kastriert, mit einer Ohrmarke versehen und wieder freigelassen ( Neuter and Release ). Werden diese Aktionen von Tierschützern durchgeführt, werden die Hunde bei dieser Gelegenheit auch behandelt, entwurmt, entfloht und gegen Tollwut geimpft. Sinn der Kastrationsprojekte ist, die Vermehrung der Straßenhunde zu verhindern.

Neuter and Release ist nicht nur die tierfreundlichste Methode im Umgang mit Straßenhunden, sondern letztlich auch die effizienteste und damit kostengünstigste. Stefan Kirchhoff beschreibt das aus der Wildbiologie bekannte Phänomen so: Die Populationsgröße einer Tierart, in unserem Beispiel eben Hunde, wird beschränkt durch das Angebot an Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser und Futter. Sind die Ressourcen ausgeschöpft, kommen keine Hunde mehr nach und die Geburtenrate stagniert. Fängt man die Tiere jedoch oder tötet sie, so macht man dadurch lediglich Platz für die nächsten. Die Folge ist, dass die Tierheime aus allen Nähten platzen, ohne dass die Population auf der Straße zurückgeht. Die kastrierten Hunde fungieren also einerseits als Platzhalter", können aber andererseits nicht mehr für weiteren Nachwuchs sorgen.

Nichts kann man pauschal in eine Schublade stecken

Mein persönliches Fazit ist: Nichts, aber auch gar nichts im Auslandstierschutz kann man pauschal in eine Schublade stecken. In vielen Ländern sehe die Momentaufnahme der Straßenhunde nicht immer so schlecht aus. Andererseits wäre es auch eine Verzerrung der Realität, wenn ich nicht auch darauf hinweisen würde, welch geradezu widerliche Misshandlung gegenüber Tieren sich so mancher Mensch einfallen lässt. Allerdings finden Misshandlungen von Tieren überall auf dieser Welt statt. Es gibt in dieser Beziehung keine guten" und bösen" Länder.

»Wir können nicht alle Straßenhunde

»Wir können nicht alle Straßenhunde

nach Deutschland retten, aber wir können zumindest dafür sorgen, dass sie vor Ort ein bestmögliches Leben führen dürfen.« · Bild: Stefan Kirchhoff · Aus: Streuner! Straßenhunde in Europa

Auslandstierschutz und Streunerhunde:

Ein sehr komplexes Thema!

Das Thema Auslandstierschutz und Straßenhunde ist ein sehr komplexes Thema über das zu Recht viel diskutiert wird. In dem leider auch zu oft und unverhältnismäßig viel pauschalisiert wird , so Stefan Kirchhoff. Er möchte darauf aufmerksam machen, dass es immer ein großes ABER gibt, nichts lässt sich pauschal in eine Schublade stopfen. Darum hat der Tierschützer die typischen Aussagen im Auslandstierschutz unter die Lupe genommen:

Die Hunde aus dem Ausland sind alles ehemalige Straßenhunde, die nicht auf den
Menschen sozialisiert sind und sich deswegen in Deutschland nicht integrieren lassen.
ABER nicht alle Hunde aus dem Ausland sind ehemalige Straßenhunde. ABER nicht alle ehemaligen Straßenhunde sind dem Menschen gegenüber scheu. ABER nicht alle Straßenhunde leben glücklich und zufrieden in Rudeln. ABER es gibt sehr viele glückliche Auslandshunde in Deutschland.

Auf der Straße lauern zu viele Gefahren, deswegen müssen wir sie alle retten.
ABER
wir können unmöglich alle Hunde nach Deutschland retten. ABER die einzige Alternative ist, sie in Tierheimen unterzubringen. ABER die Hunde können eine Lebensqualität auf der Straße haben.

In dem Land XY gibt es keine tierlieben Menschen.
ABER
ich habe sehr viele hundeliebe Menschen in den jeweiligen Ländern kennen gelernt, auch in der Türkei! ABER in diesen Ländern hängt nicht hinter jedem zweiten Baum ein auf gehangener Hund. ABER auch in Deutschland gibt es Misshandlungen, Abschüsse durch Jäger, Giftköder etc.

In einem Tierheim sind sie vor Gefahren geschützt.
ABER
in einem Tierheim können die Hunde nicht ansatzweise ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben. ABER viele Tierheime sind so voll, das auch da gefahren wie Verletzungen durch Beißereien entstehen. ABER die Vermittlungsrate im Ausland ist extrem niedrig. Usw. usw. usw.

Diese Aufzählungen könnte ich beliebig lang weiterführen. Wir müssen uns von diesen Pauschalisierungen lösen und jeden einzelnen Hund und seine Situation genau betrachten und entsprechend handeln , erklärt Stefan Kirchhoff. Wenn es nach mir gehen würde, hätte jeder Hund auf dieser Welt ein schönes Zuhause. Dieser Traum wird aber nie wahr werden. So bleiben uns zwei Möglichkeiten vor Ort, denn egal wie viele Hunde wir nach Deutschland holen, es werden immer jede Menge Hunde vor Ort bleiben. Für diese Tiere muss ich die Möglichkeit, sie wieder kastriert auf die Straße zu lassen, in Betracht ziehen.

Auch hier gibt es wieder ein ABER, denn diese Entscheidung ist nicht immer so einfach zu treffen. In Bukarest würde ich jetzt auch keinen Hund auf die Straße lassen. Ihr seht, es ist alles nicht so einfach.

Stefan Kirchhoff erzählt, dass er während seiner 12-jährigen hauptberuflichen Arbeit im Tierschutz sehr viele Hunde erlebt habe, die nicht für die Vermittlung nach Deutschland in Frage gekommen seien, welche die Tierschützer vor Ort aber auch nicht kastriert aussetzen wollten, obwohl die Bedingungen dafür gegeben waren. Auf der anderen Seite habe ich Streuner kennen gelernt, die seit Jahren ein freies Leben auf der Straße führen durften , berichtet der Tierschützer. Dieses Leben habe ich dokumentiert, nicht um zu glorifizieren oder zu verschönen, sondern einfach um das GANZE objektiv zu betrachten und Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

So ist das Buch Streuner! Straßenhunde in Europa einerseits eine sehr informative Tierschutz-Dokumentation, die ihresgleichen sucht, andererseits aber auch ein wunderschöner Bildband, der uns Hunde und ihr Verhalten von einer ganz anderen Seite näher bringt.

Der Autor

Stefan Kirchhoff, geboren 1978 in Emden, ursprünglich gelernter Tischler, entschloss sich mit 22 Jahren, im Tierheim Köln/Dellbrück vom Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (BMT) als Tierpfleger zu arbeiten. Nach seiner Ausbildung als staatlich anerkannter Tierpfleger im Bereich Tierheim und Pensionstierpflege arbeitete er eineinhalb Jahre in Italien am Tuscany Dog Projekt von Günther Bloch als stellvertretender Projektleiter. Danach leitete er das Tierheim Arche Noah des BMT in Brinkum, bis er sich Ende 2013 mit seiner Hunde schule in Achim selbstständig machte.

Informationen:
www.hundeschule-kirchhoff.de

Das Buch

Stefan Kirchhoff: Streuner! Straßenhunde in Europa
KYNOS Verlag, 2014
ISBN 978-3-942335-25-6
Preis: 29,95 €

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natürlich VEGAN BACKEN

Philip Khoury, preisgekrönter Chefkonditor im Kaufhaus »Harrods« in London, zeigt in seinem ersten Backbuch, wie man mit rein natürlichen Zutaten vegane und damit ethisch vertretbare Backwaren zubereiten kann: ohne Abstriche bei Geschmack und Qualität, aber ohne Ausbeutung von Tieren und des Planeten. Er widmet sein Buch allen Menschen, »die mutig genug sind, den Status quo infrage zu stellen. Für alle Naschkatzen, die nach einer neuen Art zu backen suchen. Möge dieses Buch eine Quelle der Inspiration und Freude sein. Gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, die freundlicher, empathischer und nachhaltiger für alle ist.« weiter

Umweltverschmutzung, Umweltzerstörung, Klimakatastrophe: Wie tierische Produkte unseren Planeten zerstören

Nächtliche Satellitenaufnahme Brände im brasilianischen Regenwald - Trzmiel Shutterstock

Nächtliche Satelliten­aufnahme einer ökologischen Katastrophe: Die unwiderbringliche Zerstörung des Regenwaldes, der Lunge unseres Planenten

Die Erzeugung tierischer Produkte wie Fleisch, Milch, Fisch und Eier gehört zu den Hauptgründen für die menschengemachte Klimakatastrophe und ist maßgeblich für die Zerstörung des Planeten verantwortlich: für die Zerstörung von Lebensräumen und der Nahrungsgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen, für das dramatische Artensterben, für die Abholzung der Regenwälder, für die Vergeudung von Ressourcen, für die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser und für die Vergiftung der Böden, des Grundwassers und der Luft. Ein ausgesprochen wirksamer Beitrag, um die Umwelt zu schützen, ist vegan zu leben. weiter

Skandal im Kuhstall: Immer wieder katastrophale Zustände in Milchkuh-Ställen aufgedeckt

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Nichts für schwache Nerven: Kühe in einem Stall in Feldkirchen in Anbindehaltung, zentimetertief in Kot und Gülle.

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»Wild und frei« ist mit atemberaubenden schwarz-weiß-Fotografien eine Ode an die Wildnis. Tom D. Jones ist ein begnadeter »fine art«-Fotograf und zeigt Wildtiere wie Elefanten, Giraffen, Nashörner, Gorillas oder Löwen aus nächster Nähe. »Für mich dreht sich alles um die Freiheit des Tieres«, erklärt er. Deshalb gibt es in den Aufnahmen dieses Buches kein einziges Tier, das gefüttert wird, in einem privaten Reservat lebt oder in irgendeiner anderen Form von Gefangenschaft gehalten wird. Das Ergebnis sind Aufnahmen, welche unter die Haut gehen. weiter

Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul

Mit ihrem neuen Buch »Feeding Creativity« verbindet Mary McCartney ihre beiden großen Leidenschaften: Fotografie und Kochen. Jedes der 60 veganen Rezepte hat sie mit Stars gekocht und sie beim Kochen und Essen fotografiert: Schauspielerinnen und Schauspieler wie Cameron Diaz, Kate Blanchett, Drew Barrymore, Woody Harrelson, Stanley Tucci und David Oyelowo, Musikerinnen und Musiker von Nile Rodgers oder bis Ringo Star und Papa Paul, Künstlerinnen und Künstler wie David Hockney und Jeff Koons oder Primaballerina Francesca Hayward. weiter

Interview mit Mary McCartney: Wie entstand die Idee zu dem veganen Promi-Kochbuch »Feeding Creativity«?

Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
Zum Interview mit Mary McCartney

Metzger gegen Tiermord

Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

Im Verein »Metzger gegen Tiermord« haben sich ehemalige Metzger zusammengeschlossen. Aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung sind sie Insider der Branche und klären mit ihrem Fachwissen und ihren Recherchen über Tierrechts­verstöße auf, die normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben.

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

Der Fall sorgte für Aufsehen über Bayern hinaus: Ein 77-jähriger Hobbyjäger erschoss im Juli 2022 die Hündin Mara von Urlaubern aus Österreich, die eine Kanutour auf dem Main machten - angeblich, weil sie »gewildert« hätte. Am 20. November 2023 verurteilte das Amtsgericht Haßfurt den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro (140 Tagessätzen zu je 40 Euro). Zudem wurde das bei der Tat benutzte Kleinkalibergewehr eingezogen. Dem Urteil zufolge war der angeklagte Hobbyjäger nicht berechtigt, die Hündin zu erschießen. Hinweise darauf, dass die Hündin gewildert hatte, hätten sich nicht ergeben. weiter

STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
In den Städten finden Tiere und Pflanzen die Biotope, die sie für ihr (Über)Leben brauchen. Hier sind sie weniger Gefahren ausgesetzt als auf dem Land, wo freilebende Tiere gejagt und ihre Lebensräume durch eine industriell betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden...
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter